Vor allem die lange Quarantäne von 10 Tagen macht vielen zu schaffen. <BR /><BR /><BR />Für Südtirols Kindergärten wird die Pandemie zur täglichen Gratwanderung: 51 Gruppen in den deutschsprachigen Kindergärten sind landesweit unter Quarantäne gestellt worden, noch schwerer wiegt vielerorts aber die Personalnot. Pädagogische Fachkräfte fallen aus, weil sie entweder selbst oder ihre Kinder krank sind. <BR /><BR />Aber auch die Eltern der Kindergartenkinder trifft es hart: In Brixen etwa musste eine Kindergartengruppe im Kindergarten „Anna Seidner“ in 2 Monaten bereits zum dritten Mal in die Quarantäne – wiederum für 10 Tage. „Kinder können doch nicht so lange zu Hause eingesperrt werden“, beklagt sich deshalb ein betroffener Vater aus Brixen. „Die Quarantänedauer von 10 Tagen ist viel zu lang. Wenn beide Eltern berufstätig sind, wird es zu einem großen organisatorischen Problem. Kindergartenkinder kann man ja nicht allein zu Hause lassen. Warum ist es nicht möglich, die Kinder nach 5 Tagen frei zu testen?“, fragt sich der Brixner. <BR /><BR /><b>„Harte Regelung“</b><BR /><BR />Auch die Sprecherin der Allianz für Familie, Christa Ladurner, hält 10 Tage Quarantäne für eine „harte Regelung im Kindergarten“. Zwar könnten Eltern in solchen Fällen Sonder-Elternzeit beantragen, aber mit nur 50-prozentiger Entlohnung. „Das sind finanzielle Einbußen“, gibt Ladurner zu bedenken. Als Arbeitnehmer werde man, wenn man dadurch öfters wegbleibe, zudem unattraktiv. Familien mit mehreren Kindern passiere dies immer wieder, berichtet Ladurner. „Auch für die Betriebe wird es dann zum Problem.“<BR /><BR />Der Sprengel Brixen weist unter den insgesamt 8 Kindergartensprengeln in Südtirol derzeit die höchste Zahl an Kindergartengruppen (Abteilungen) in Quarantäne auf: 16 Abteilungen von insgesamt 82 sind in Quarantäne, teilt Direktorin Bernadette Grießmair auf Anfrage mit. Im Sprengel Bozen müssen noch immerhin 10 von 70 Gruppen zu Hause bleiben. Besser ist die Situation in den Sprengeln von Mühlbach, Neumarkt und Schlanders (jeweils 4 Gruppen in Quarantäne) sowie in Lana (3 Gruppen). <BR /><BR /><b>Personal fällt aus</b><BR /><BR />„Sehr viel Personal ist ausgefallen und fällt weiter aus, weil es selbst krank ist oder die Kinder zu Hause krank sind“ berichtet Christine Oberhofer Weger, geschäftsführende Direktorin des Kindergartensprengels <b>Bozen</b>. „Derzeit fehlen uns 35 pädagogische Fachkräfte von insgesamt 250 Fachkräften. Längerfristig abwesendes Personal ist da noch nicht mitgerechnet. Es ist jeden Tag in der Früh eine Gratwanderung, wie wir die Fälle abdecken. Wir setzen Springerinnen ein. Mit diesen können wir im Normalfall gut die Ausfälle abdecken, aber auch einige Springerinnen sind krank geworden. Wir tun alles, um die Dienste aufrecht zu erhalten und die Begleitung bieten zu können.“<BR /><BR />Im Kindergartensprengel <b>Bruneck</b> sind in 44 Kindergärten nur 3 Gruppen in Quarantäne. Sprengeldirektorin Sigrid Hasler meint: „Große Herausforderung ist, dass pädagogische Fachkräfte abwesend sind aufgrund positiver Fälle in den Familien. Diese Fachkräfte bleiben daheim und begleiten Kinder im Fernunterricht. Da fehlen einige. Es wird sicherlich eine große Herausforderung für die nächste Zeit.“ <BR /><BR /><b>Krankenstand und Quarantäne</b><BR /><BR />Auch Kindergartensprengeldirektorin Vera Rellich aus <b>Neumarkt</b>, wo 4 Gruppen geschlossen wurden, berichtet: „Vor großen Herausforderungen stellen uns die Abwesenheiten der pädagogischen Fachkräfte – weniger die Suspendierungen – mehr die Krankenstände, Quarantänen und Isolationen.“<BR /><BR />Laut der geschäftsführenden Direktorin des Sprengels in <b>Mühlbach</b>, Ulrike Pircher, sind dort 4 Gruppen in 38 Kindergärten geschlossen. Beim Personal gebe es „viele Abwesenheiten aus unterschiedlichsten Gründen“. Allen Fachkräften, die sich jeden Tag bemühen, unter den herausforderndsten Situationen die Kinder bestmöglich zu begleiten sei zu danken, betont die Direktorin.<BR /><BR />Auch Silke Schullian, Direktorin des Kindergartensprengels <b>Lana</b>, wo 3 Gruppen in Quarantäne sind, spricht von „absolutem Personalmangel“. Aufgrund von „Zwillingsgruppen“ konnten bisher mit höchster Not die Gruppen in Präsenz offen gehalten werden. „Auf Hochtouren suchen wir Mitarbeiterinnen für Neuanstellungen“, sagt Schullian.<BR /><BR /><BR /><BR /><BR /><BR />