In den nächsten Monaten werde die Jugendwohlfahrt versuchen, möglichst gute individuelle Lösungen für jedes Kind zu finden. Man sei mit der Heimleitung übereingekommen, die Einrichtung zu schließen. „Als Aufsichtsbehörde können wir nur punktuelle Kontrollen der Einrichtungen vornehmen und müssen uns darauf verlassen können, dass die Kinder und Jugendlichen dort sicher und absolut keinen Übergriffen ausgesetzt sind“, betonte die Leiterin der Jugendwohlfahrt Silvia Rass-Schell.Die Staatsanwaltschaft Innsbruck nahm vor kurzem erneut Ermittlungen wegen des Verdachts des sexuellen Missbrauchs gegen den ehemaligen Leiter der privaten Innsbrucker Betreuungseinrichtung auf. Bereits 1996 hatte es laut Hansjörg Mayr, Sprecher der Anklagebehörde, den Verdacht des Missbrauchs eines Autoritätsverhältnisses gegeben. Damals wurde dem Mann vorgeworfen, geschlechtliche Handlungen an einem bereits erwachsenen Bewohner vorgenommen zu haben, hatte Mayr vor rund einer Woche erklärt.Dem Mann war damals vorgeworfen worden, seine Autoritätsstellung ausgenutzt zu haben. Damals wurden laut Mayr alle Beteiligten und die Heimbewohner befragt. Da sich der Verdacht jedoch nicht erhärtet habe, sei das Verfahren wieder eingestellt worden. Vor einigen Wochen seien aber von einem weiteren, früheren Heimbewohner ähnliche Vorwürfe erhoben worden. Daher werde erneut ermittelt.Der Beschuldigte sei bereits einvernommen worden, die Ermittlungen seien aber noch im Gange. Unter anderem müsse die Frage einer etwaigen Verjährung geklärt werden. Der Beschuldigte soll sich mittlerweile in Ungarn aufhalten und nach wie vor Jugendgruppen betreuen.Das Land Tirol habe bereits 1996 Strafanzeige erstattet, als ein damals 19-Jähriger Vorwürfe wegen sexuellen Missbrauchs gegen den damaligen Leiter der Einrichtung erhoben habe, hieß es in der Aussendung des Landes. Obwohl es keine rechtskräftige Verurteilung gab, schied der damalige Leiter aus der Betreuungseinrichtung aus. Nunmehr hätten sich zwei weitere mutmaßliche Opfer gemeldet, die von Übergriffen in den 90ern berichteten. Außerdem sei bekanntgeworden, dass die nunmehrige Heimleiterin auch nach dessen Ausscheiden stets in Kontakt zu ihrem Vorgänger gestanden sei.apa