"Damit lösen wir unser Versprechen ein, zum Gedenkjahr 2009 etwas Bleibendes zu schaffen", betonte Landeshauptmann Luis Durnwalder am Freitag bei der Vorstellung des Zentrums auf einer Pressekonferenz in Bozen. Unter der Leitung eines habilitierten Geschichtswissenschaftlers werden drei wissenschaftliche Mitarbeitende in Zusammenarbeit mit den Geschichte-Instituten der Universitäten von Innsbruck und Trient vor allem im Bereich der Zeitgeschichte forschen. Schwerpunkte sind die drei Themenblöcke Regionalgeschichte, Grenzregionen und die Großregion Alpenraum. Vom Zentrum für Regionalgeschichte erwartet sich die Landesregierung eine Professionalisierung und Internationalisierung der Geschichtsforschung in Südtirol. "Die gezielte Vermittlungsarbeit soll die Anliegen der Autonomie fördern und die Voraussetzungen für ein friedliches und verantwortungsbewusstes Zusammenleben in Südtirol schaffen", so Landesrätin Sabina Kasslatter Mur auf der Pressekonferenz. Um historische Forschung auf wissenschaftlicher Ebene in Südtirol für alle drei Sprachgruppen zu ermöglichen und dabei auch unterschiedliche Forschungstraditionen zusammenzuführen, habe die Landesregierung im Erinnerungsjahr 2009 die Einrichtung eines Forschungszentrums für Regionalgeschichte versprochen und nun wesentliche Schritte zur Umsetzung des Vorhabens gesetzt, so Kasslatter Mur. Die Entscheidung über die Ansiedlung des Zentrum für Regionalgeschichte als Fachbereich an der Freien Universität Bozen fiel im vergangenen Jahr. Uni-Präsident Konrad Bergmeister sieht darin „einen Schritt zum Ausbau der Forschung“ und erhofft sich die Erarbeitung von Wissen durch Diplomanden. Sein Stellvertreter Pietro Borgo verwies auf das geplante und allgemein zugängliche Studium generale, mit dem die Universität ihre Verankerung in der Bevölkerung auch mit Hilfe des Regionalgeschichte-Zentrums stärken wolle.