Das zuständige Ministerium in Rom habe die Genehmigung neuer medizinischer Fakultäten in Italien abgelehnt, unterstrich Landeshauptmann Luis Durnwalder am Montag nach der Sitzung der Landesregierung. Eine eigene Südtiroler Ausbildung für Mediziner, die aber auch aus Kostengründen nicht in Frage komme, sei also nicht möglich. Eine Zusammenarbeit zwischen der Universität in Florenz mit Trient und Bozen sowie eine Kooperation mit Universitäten in Rom bzw. Mailand sei ebenfalls abgelehnt worden.Rom habe aber zu verstehen gegeben, dass die Einbeziehung einer ausländischen Uni, die mehrsprachig sei, ein gangbarer Weg sein könne, erklärte der Landeshauptmann. Die Landesregierung habe sich deshalb am Montag für ein Projekt mit der Uni Florenz, an dem Trient, Bozen und möglicherweise Innsbruck teilnehmen, ausgesprochen. Die Trientner Landesregierung verhandelt derzeit mit der Uni Florenz, das Land Südtirol wolle sich in den Prozess einklinken.Falls Innsbruck nicht interessiert sei, werde man sich an eine andere Universität im Ausland wenden, so Durnwalder.Ausbildung für 40 StudierendeAn einer Medical School könnten etwa 40 Studenten eine Ausbildung über sechs Jahre – ein Jahr im Ausland inbegriffen – abschließen. Der Doktortitel nach dem Ende des Studiums würde von der Universität Florenz ausgestellt, so Durnwalder. Untergebracht werden könne die Medical School in der Claudiana und dem Bozner Krankenhaus. 35 Professoren seien für die Ausbildung der Medizinstudenten nötig. Expertenkommission wird eingesetzt„Die Landesregierung hat sich heute grundsätzlich damit einverstanden erklärt, in diese Richtung zu gehen“, so Landeshauptmann Luis Durnwalder. Eine Kommission von zehn Experten soll in den kommenden 20 Tagen einen Vorschlag u.a. für Lehrprogramme und für die Finanzierung ausarbeiten. Die Bewerbungsfrist für das Land, um das Projekt beim zuständigen Ministerium in Rom einzureichen, verfällt nach dem 15. November 2012.In der Kommission sitzen Ressordirektor Florian Zerzer, Gianfranco Gensini (Medizinfakultät der Uni Florenz), Konrad Bergmeister (Präsident der Uni Bozen), Veronika Rabensteiner (Landesamt für die Ausbildung des Gesundheitspersonals), Oswald Mayr (Sanitätsdirektor des Südtiroler Gesundheitsbetriebes), Christian Wiedermann (Primar der Inneren Medizin am Krankenhaus Bozen) und Walter Pitscheider (Sanitätskoordinator des Gesundheitsbezirkes Bozen).stol