„Mit der Forderung des Verbots der Prostitution auf öffentlichen Straßen und der gleichzeitigen Wiedereinführung der Freudenhäuser, wird der Ausbeutung der Prostituierten Tür und Tor geöffnet“, so die Präsidentin Ulrike Oberhammer. Das Geschäft mit dem weiblichen Körper solle nach dieser Doppelmoral hinter verschlossenen Türen stattfinden, dort wo die Ausbeutung am besten funktioniere. „Durch die Legalisierung der Bordelle würden viele andere verdienen, den Frauen selbst würde aber nur wenig bleiben. Denn es darf nicht vergessen werden, dass Frauen diesen Weg in den meisten Fällen nicht freiwillig wählen, sondern dazu gezwungen werden.“ Die Weltcharta für die Rechte der Prostituierten, die 1985 in Amsterdam verabschiedet wurde, garantiert Freiheit der Berufswahl und des Arbeitsplatzes, das Recht auf Sozialversicherung, die Abschaffung von Zwangsmaßnahmen, die Entkriminalisierung der Erwachsenenprostitution, die Bestrafung der Kinderprostitution und der Ausbeutung.„Die Lösung ist somit nicht die Minderung der Rechte der Prostituierten und die Wiedereinführung der Bordelle, sondern eine verstärkte Kontrolle der Freier, z.B. Registrierung der Freier, sanitäre Kontrollen und ein Gesundheitsausweis, den sie der Prostituierten und den Ordnungskräften jederzeit vorweisen müssen“, fordert Oberhammer.