Unlängst veranstaltete der Bauer und Universitätsdozent gemeinsam mit einem Barbianer Restaurant ein „Hornochs-Erlebnis“ der Extraklasse. <BR /><BR /><BR /><BR /><BR />Wer noch nie von Thomas Zanons Projekt „Barbianer Hornochs“ gehört hat, sollte jetzt die Ohren spitzen. Denn Zanon (27) ist der Initiator einer neuen, umweltschonenden, lokalen und artgerechten Land- und Fleischwirtschaft. „Ich bin selbst Bauer, forsche und lehre aber auch an der Uni Bozen“, erklärt Zanon. Dort ist er im Fachbereich Nutztierwissenschaften mit dem Forschungsschwerpunkt der indikatorgestützten Bewertung von Tierproduktionssystemen in Bezug auf Tiergesundheit, Tierwohl, Verhalten, Leistung und Wirtschaftlichkeit sowie Klimawandel und die Auswirkungen auf die Tierproduktion und Entwicklung von Anpassungsstrategien tätig. <BR /><BR />Kein Wunder also, dass Zanon davon überzeugt ist, eine bahnbrechende Lösung für die lokale Fleischproduktion in Südtirol gefunden zu haben.<h3> Qualität über Quantität</h3>„Südtirol ist eine Milchviehregion. Die Rindermast spielt hingegen kaum eine Rolle“, erklärt Thomas Zanon. Er weiß: „Jährlich werden in Südtirol zehntausende männliche Kälber geboren, von denen über 90 Prozent an Mastunternehmen nach Norditalien exportiert werden.“ Die Kälber müssen oft für wenig Geld verkauft werden. Dazu kommt, dass die Kälber großem Stress ausgesetzt sind: Sie werden meist sehr früh von der Mutter weggeholt und müssen einen langen Transport über sich ergehen lassen. In den Mastunternehmen werden sie im Normalfall für eineinhalb Jahre intensiv gefüttert und später geschlachtet.<BR /><BR />Hier hat der Barbianer gemeinsam mit dem Milchbauern Matthias Ploner aus Lajen eine Alternative gefunden. Zanon kauft Ploner die Kälber für einen höheren Preis ab, als dieser von den Mastunternehmen bekommen würde. „Die Kälber kommen auch erst dann zu mir, wenn sie von der Muttermilch entwöhnt sind und Heu fressen“, erzählt Zanon.<BR /><BR /><embed id="dtext86-53327076_quote" /><BR /><BR /> Von den ersten Frühlingsmonaten bis Anfang November dürfen sie in Barbian auf der Weide beziehungsweise auf der Alm grasen und werden erst nach zweieinhalb Jahren geschlachtet. Thomas Zanons Ziel ist es, eine ausschließlich regionale Fleischwirtschaft aufzubauen: „Die Rinder wachsen hier auf, bekommen regionales Futter und werden hier geschlachtet.“ <BR /><BR />Um den Menschen sein Projekt näher zu bringen, hat der Bauer und Universitätsdozent unlängst zu einem besonderen Event eingeladen.<h3> Besuch auf der Ochsenfarm</h3>„Wir möchten den Leuten eine Zusammenarbeit von lokaler Landwirtschaft und Gastronomie erlebbar machen“, erklärt Thomas Zanon. Gemeinsam mit dem Barbianer „Rösslwirt“ lud er daher zu einem „Hornochs-Erlebnistag“ ein. „Am Vormittag und Nachmittag konnten Interessierte meine Hornochsen und mich am Lukas-Hof in Barbian besuchen kommen“, erzählt Zanon. Zu Mittag gab es dann ein Sechs-Gänge-Hornochs-Menü im „Rösslwirt“. Ziel von solchen Initiativen ist es laut Thomas Zanon, die Menschen von dieser Art der lokalen Landwirtschaft zu begeistern. <BR /><BR />Weitere Informationen zum Projekt „Barbianer Hornochs“ gibt es auf <a href="www.lukas-hof.com" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">www.lukas-hof.com</a>.<BR /><BR /><b>Zahlen und Fakten: 1500 Pinzgauer-Rinder</b><BR /><BR /><?Farbe SchriftFarbe="Namenfarbe schwarz"> Laut KOVIEH (Südtiroler Viehvermarktungskonsortium) werden in Südtirol jährlich 60.000 Kälber geboren, von denen etwa ein Drittel über das Konsortium vermarktet wird. Der Großteil der Kälber kommt in Mastbetriebe in Norditalien, nur rund 10 Prozent der Kälber werden innerhalb Südtirols vermarktet. Wenige davon sind Pinzgauer-Rinder. Im Herdebuch des Rinderzuchtverbands Südtirol sind aktuell lediglich 1500 Pinzgauer-Rinder vermerkt. <?_Farbe>