Bis zum 3. März galt die Suspendierung Lantschners. Der Verwaltungsrat der KlimaHaus-Agentur hat nun aber entschieden: Man will getrennte Wege gehen.Zweimal war die Suspendierung verlängert worden: Zunächst vom 15. Jänner bis zum 15. Februar und dann bis zum 3. März. Am morgigen Freitag hätte das Arbeitsgericht über den Fall entscheiden sollen.„Mit sofortiger Wirkung Vertrag aufgelöst“Nun der Paukenschlag: die fristlose Entlassung von Lantschner. „Der Verwaltungsrat der KlimaHaus-Agentur hat mit sofortiger Wirkung den Vertrag mit Direktor Norbert Lantschner aufgelöst“, steht in der Stellungnahme des Verwaltungsrates.Im Wortlaut heißt es weiter: „Herr Lantschner zeigte sich nicht bereit, die notwendigen und längst überfälligen strukturellen und technischen Erneuerungen im System KlimaHaus-Agentur auszuführen. Er war auch nicht wirklich bereit, die dafür notwendige Zweiteilung der Direktion zu akzeptieren. Dazu kommt der über die Medien vollzogene Vertrauensbruch des Direktors gegenüber dem Verwaltungsrat. Mit neuen Kompetenzen, neuer Führung und neuem Elan gilt es nun den Erneuerungsprozess umzusetzen.“Die vier GründeDer Verwaltungsrat nennt vier Gründe für diesen Schritt: ungenügendes Management, Nicht-Ausführen von Planungsinstrumenten und fehlende Information des Verwaltungsrates, verleumderische Aussagen, sowie fehlende Akzeptanz des angebotenen Lösungsansatzes und die mehrfach geäußerte Rücktrittsabsicht.Vorwurf: Fehlende bzw. mangelnde InformationSo kritisiert der Verwaltungsrat, dass „zentrale Managementinstrumente, wie Quartalsberichte über die wirtschaftliche Situation und Budgetplanungen, gar nicht, verzögert oder nur mangelhaft ausgeführt“ worden seien.Lantschner wird zudem vorgeworfen, dem Verwaltungsrat des Öfteren zentrale Informationen über die Entwicklung der Agentur vorenthalten zu haben. „So wurde dieser nicht über Klagedrohungen von Seiten externer Firmen in Kenntnis gesetzt“, heißt es in der Stellungnahme.Vorwurf: Verleumderische AussagenVorgeworfen wird Lantschner auch, verleumderische Aussagen getätigt zu haben. Lantschner habe das Vertrauensverhältnis zum Verwaltungsrat und dem Eigentümer untergraben.Außerdem, so der Verwaltungsrat, habe er dem Lösungsvorschlag, die Direktion zweizuteilen, nicht zugestimmt.Er habe vielmehr mehrfach seine Rücktrittsabsicht geäußert, gegenüber der Presse, dem Verwaltungsrat, dem Eigentümer und in einem Schreiben an den Landeshauptmann.Agentur will nun "neue Kompetenzen" Mit „neuen Kompetenzen“ wolle sich die Agentur nun weiterentwickeln, heißt es abschließend. Die Agentur behalte es sich vor, „rechtmäßiger Besitzer der Marke und der KlimaHaus-Idee sowie aller betrieblichen Initiativen, welche auf das KlimaHaus zurückzuführen sind, zu bleiben“, stellt der Verwaltungsrat klar. Auch eine Erweiterung in Richtung einer Energieagentur werde angestrebt.Lantschner wollte sich Disziplinarverfahren stellenNorbert Lantschner selbst wollte sich dem Disziplinarverfahren stellen. Das hatte er in einem STOL-Interview im Januar bekräftigt (siehe eigenen Artikel). Damals betonte er auch,sich den Schritt einer Kündigung vorzubehalten. Zuvor, so Lantschner, wolle er das "konstruktive Gespräch" suchen, da er "Viel Lebensenergie" in das Projekt KlimaHaus gesteckt habe.stol