Am Sonntagvormittag haben sich mehrere Lawinen in Martell gelöst, die sogenannte Eberhöfer-Lawine streifte das Dorf, wie ein Facebook-Video von Christian Gurschler auf beeindruckende Weise zeigt. Glücklicherweise wurde bislang niemand verletzt, mehrere Häuser musste aber evakuiert werden. Außerdem ist Martell bereits seit Samstagabend von der Außenwelt abgeschnitten. „Bleibt in euren Häusern!“ Am späten Sonntagvormittag folgte dann der dringende Appell des Zivilschutzes, dass alle Marteller Bürger aus Sicherheitsgründen ihre Häuser nicht verlassen dürfen. Die erste Lawine drang bis ins Dorfzentrum vor Gegen 8.35 Uhr war eine Lawine in Richtung Ortsmitte abgegangen. Einige Häuser wurden dabei leicht beschädigt. Das genaue Ausmaß kann jetzt noch nicht abgeschätzt werden. Verletzt wurde aber glücklicherweise niemand. Der Lawinenkegel, soweit es die Sicht erlaubte, wurde von den Einsatzkräften mit Hunden und Lawinensuchgeräten abgesucht. Alle Haushalte im Einzugsgebiet wurden abtelefoniert, um Vermisste auszuschließen. Mehrere Häuser wurden im Einzugsgebiet der Lawine und aus weiteren Gefahrenbereichen vorsorglich evakuiert und in der Turnhalle des Gemeinschaftshauses untergebracht. Eingerichtet wurde die Notunterkunft vom Zivilschutz des Weißen Kreuzes, wo die Personen bis zur Entspannung der Lage versorgen werden.Die Wucht der Schneemassen wird durch ein Facebook-Video sehr deutlich. https://www.facebook.com/christian.gurschler/videos/2787373051275128/ Schulen und Kindergärten bleiben geschlossen Martells Bürgermeister Georg Altstätter hat inzwischen bekanntgegeben, am Montag Schulen und Kindergärten in Martell geschlossen bleiben (wie auch jene von Abtei). Um 9.28 Uhr ging eine 2. Lawine in der Fraktion Ennewasser auf der orografisch rechten Seite bis ins Tal ab. Auch hier wurde niemand verschüttet. Die Landesstraße, die zuvor präventiv gesperrt worden war, wurde teilweise verlegt.Derzeit ist das gesamte Martelltal von der Außenwelt abgeschnitten. Hintermartell sowie die Fraktion Waldberg sind nach wie vor ohne Strom und Telefon.Im Einsatz stehen derzeit an die 80 Einsatzkräfte, um die Situation unter Kontrolle zu halten. Schweres Gerät der Berufsfeuerwehr Bozen wurde bereits angefordert.Laut Zivilschutz können derzeit auch keine Hubschrauber-Flüge gemacht werden.