Nicht nur der Gletscherrückgang, sondern auch die Bewegung von Geröllmassen infolge von Unwetterereignissen fördert Relikte der Weltkriege zutage. So ist es dieser Tage nach den Niederschlägen vergangener Woche auch wahrscheinliche, bei einer Wanderung auf Sprengkörper zu stoßen. <BR /><BR />Man sollte sie nicht berühren und auf keinen Fall bewegen, wie in Vergangenheit schon geschehen ist: „Es ist nämlich schon passiert, dass Wanderer bei uns in der Station vorstellig wurden, die einen Sprengkörper in der Hand hielten“, erzählt Oberstabsfeldwebel Bucci, der mit seinen Kollegen als Experte für Sprengkörper aus dem Ersten Weltkrieg gilt. Denn in Sexten werden im Vergleich zu anderen Landesgebieten häufiger Sprengkörper entdeckt. <BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="935326_image" /></div> <BR /><BR /><BR />Die Front verlief vor über 100 Jahren unter anderem durch die Pusterer Gemeinde, „besonders im Gebiet Sextner Rotwand, Elferkofel, Drei Zinnen, aber auch in Prags, Innichen und Toblach“, erklärt der Kommandant. Bereits mehr als 100 Bomben hat Bucci selbst gesichert – „im Schnitt sichern wir 4 oder 5 Sprengkörper im Jahr“, ergänzt er.<BR /><BR /> Nachdem die Carabinieri die Fundstelle gesichert haben, kümmern sich Fachleute der Kampfmittelbeseitigung um die Entschärfung. <BR />Was tun, wenn man auf eine Bombe oder Ähnliches stößt? „Ja nicht anfassen oder bewegen“, rät Bucci. „Fotografieren Sie sie. Und zwar einmal aus der Nähe, so, dass der Zustand des Sprengkörpers im Allgemeinen und der Zündvorrichtung im Besonderen sichtbar ist. Ein Weitwinkelfoto, auf dem Sprengkörper und Umgebung zu sehen sind, sollte ebenfalls geschossen werden, um die Fundstelle genau zu orten“, so der Oberstabsfeldwebel. <h3> Sie können immer noch explodieren</h3>Alarmieren könne man die lokale Carabinieri-Station oder aber die 112 wählen – der Anrufer wird dann mit den Carabinieri verbunden und erhält die Möglichkeit, ihnen die Aufnahmen und mit den entsprechenden Applikationen auch die GPS-Daten zum genauen Standort zu schicken. <BR /><BR />„Auch wenn die Bomben bzw. Granaten meistens stark verrostet sind, sollte stets beachtet werden, dass diese noch explosionstauglich sind und Lebensgefahr besteht“ – daran erinnert der Stationskommandant besonders jene Sammler, die gezielt nach Sprengkörpern suchen und diese mit nach Hause nehmen. „Darüber hinaus ist es illegal“, selbst dann, wenn man vorhat, eine entschärfte Bombe zu Hause aufzubewahren. Denn im Strafgesetzbuch fällt nicht nur die der ganze Sprengkörper unter den Begriff Waffe, sondern auch seine Einzelteile.