Das geht aus dem neuen Bericht „Biodiversität in Gefahr 2025“ der Umweltorganisation Legambiente hervor, der anlässlich des morgigen Internationalen Tags der biologischen Vielfalt veröffentlicht wurde. Im Mittelpunkt des Berichts stehen die wilden Orchideen, deren Bestand durch Klimakrise, menschliche Eingriffe, Landschaftsveränderungen und illegalen Handel zunehmend unter Druck gerät.<BR /><BR />Besonders dramatisch ist die Situation einiger seltener Arten wie der Frauenschuh-Orchidee (Cypripedium calceolus), die in den Westalpen fast vollständig verschwunden ist, dem Adriatischen Zottler (Himantoglossum adriaticum), der Spiegel-Ragwurz (Ophrys speculum) oder der Orchis patens. In Sardinien gilt die Sumpf-Orchidee (Dactylorhiza elata subsp. sesquipedalis) sogar als ausgestorben – von rund 30 Exemplaren in den 1980er Jahren sank die Zahl bis 2010 auf zehn, dann auf drei im Jahr 2020 – und schließlich verschwand sie 2025 ganz.<h3> Akuter Handlungsbedarf: Schutzgebiete ausweisen</h3>Legambiente kritisiert in diesem Zusammenhang die erheblichen Versäumnisse Italiens bei der Umsetzung der europäischen Biodiversitätsziele für 2030. Insbesondere bei der Ausweisung neuer Schutzgebiete und der Anpassung der EU-Richtlinien bestehe akuter Handlungsbedarf. In dem aktuellen Tempo werde Italien das Ziel, 30 Prozent des Landes und der Meeresflächen unter Schutz zu stellen, erst in 80 Jahren erreichen.<BR /><BR />Die Umweltorganisation fordert daher einen dringenden Kurswechsel: mehr finanzielle Mittel, entschlossene Maßnahmen zur Einrichtung neuer Naturschutzgebiete und eine verstärkte Aufmerksamkeit für bedrohte Pflanzenarten – allen voran die einzigartigen Orchideen Italiens.