Man begrüße grundsätzlich, dass die langersehnten Universitären Berufsbildungskurse nun auch an der Universität Bozen aktiviert werden und für viele Lehrpersonen die Odyssee der jahrelangen Supplenzen in absehbarer Zeit ein Ende nimmt, so die Südtiroler HochschülerInnenschaft (sh.asus) am Dienstag in einer Stellungnahme.„So erfreulich diese Tatsache ist, bleibt doch der bittere Beigeschmack einer Ungleichbehandlung der jüngeren Generationen.“ Ältere Kandidaten, die bereits auf einige Jahre Unterrichtstätigkeit zurückblicken können, hätten deutlich bessere Chancen auf einen Kursplatz als junge Universitätsabgänger, so die sh.asus. Damit werde das Problem der Lehrerausbildung einfach auf diese jüngeren Generationen übertragen. „Es ist klar, dass der Gestaltungsrahmen sehr eng ist, aber das Ziel der Südtiroler Bildungspolitik muss es sein, in Zukunft die Lehrer/innenausbildung allen Interessierten und in allen Fächern gleich zugänglich zu machen“, so Florian Huber von der sh.asus. Die Kurse, die nun starten, haben lediglich einen provisorischen Charakter. Noch sei nicht absehbar, wann in Italien ein ordentliches Lehramtsstudium, das regelmäßig in allen Fächern Lehrbefähigungen ermögliche, eingeführt werde. Bis dahin, so die sh.asus weiter, werden junge Lehramtsaspiranten zum Supplententum verdammt und in ein paar Jahren dieselbe beklagenswerte Situation geschaffen, wie sie jetzt in den Schulen Südtirols vorherrscht.