Keine Lehrkraft ist über den Vertrag verpflichtet, z. B. Ausflüge einzuplanen, und kann daher jedes Schuljahr für sich entscheiden. Für die Protestmaßnahmen haben die Lehrkörper jedoch schul- bzw. sprengelinterne Diskussionen und Abstimmungen entschieden. Und die haben nun in fast allen Schulen stattgefunden. <BR /><BR />„Wir haben noch keine negative Meldung bekommen. Und so können wir Stand jetzt sagen, 94 Prozent der deutschsprachigen Schulen staatlicher Art beteiligen sich an dieser Protestmaßnahme“, erklärt Andrea Perger von der Vinschger Initiativgruppe. Dabei seien die Abstimmungen nie knapp, „zumeist gibt es ein einstimmiges Ergebnis, selten einmal eine Gegenstimme oder Enthaltungen“, ergänzt Perger. <h3> Teilnahme am Protest ist immens</h3> Vier Schulsprengel haben ihr Ergebnis (Stand gestern, 14 Uhr) noch nicht übermittelt bzw. noch nicht abgestimmt. „Der Prozentsatz könnte also noch anwachsen“, glaubt Perger. Doch egal, wie die ausständigen Abstimmungen ausgehen, dass die Teilnahme der Schulen am Protest immens ist, lässt sich jetzt schon sagen. „Unsere Reihen sind geschlossen wie noch nie“, betont Perger.<BR /><BR />Den Lehrern geht es dabei einerseits um ihre Gehälter: „Selbst mit der strukturellen Lohnerhöhung und dem derzeitigen Vorschlag für eine Erhöhung des Reallohnes kommen wir immer noch nicht auf die Kaufkraft von 2008“, weiß Perger. Denn seit damals sei die Kaufkraft um 43 Prozent gesunken. <h3> Zu viele Baustellen im Bildungsbereich</h3> In der Öffentlichkeit werde häufig der Eindruck erweckt, man bekomme als Lehrer laufend Geld oben drauf: „Dem ist nicht so, bislang ist eine Inflationsanpassung durchgegangen. Alles andere sind bislang nur Worte und Versprechungen.“<BR /><BR />Doch den Lehrern, so betont Perger, gehe es bei dem Protest um viel, viel mehr als nur ums liebe Geld: „Wir wollen ein deutliches Zeichen setzen, dass es in Südtirols Schulsystem nicht mehr passt. Es gibt zu viele Baustellen, eine der größten ist dabei die Integration.“ Die zweite: der Lehrer-Nachwuchs. „Wir können doch nicht einfach zuschauen, wie unsere jungen Leute Südtirol den Rücken kehren, weil die Rahmenbedingungen anderswo besser passen“, wundert sich Perger. <BR /><BR /> <a href="mailto:redaktion@stol.it" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">Haben Sie einen Fehler entdeckt? Geben Sie uns bitte Bescheid.</a>