<BR />Anlässlich der Pädagogischen Großtagung der Lehrerverbände im vergangenen Herbst habe Landeshauptmann Arno Kompatscher den Lehrpersonen sein Wort gegeben, so der KSL in einer Aussendung: Alle Voraussetzungen seien geschaffen, um über adäquate Löhne zu verhandeln, und habe verbindlich erklärt, dass das Geld ausgeschöpft werde, das im Haushalt sei.<BR /><BR />Nun ist beinahe wieder ein Schuljahr um und die Forderungen werden lauter; Unmut macht sich breit. Zwar wird es eine Inflationsanpassung geben, was begrüßenswert ist, ausständig bleibt die Diskussion über angemessene Löhne für das Lehrpersonal.<h3> Angemessene Entlohnung – Versäumnisse in der Entwicklung</h3>„Unterscheiden wir jedoch zwei Bereiche, die wir differenziert betrachten sollten“, so der KSL: Auf der einen Seite geht es um die Entlohnung. Eine Erhöhung der Gehälter und eine dringende Anpassung des Kollektivvertrags seien die Grundvoraussetzungen für eine deutliche Aufwertung des Lehrberufs. Die Einschreibungen an der Fakultät für Bildungswissenschaften seien seit Jahren rückläufig, Lehrpersonen stiegen aus, junge Kolleginnen und Kollegen wanderten in die Bildungssysteme der Nachbarländer ab. <BR /><BR />„All dies sind Zeugnisse einer Politik, die die Zeichen der Zeit nicht zu deuten weiß, gute Bildung noch immer nicht als Fundament einer dynamischen Gesellschaft anerkennt und ihr die Bedeutung zumisst, die ihr zusteht.“ Eine gute, funktionierende Schule zeichne sich insgesamt durch einen hohen Anteil an starken, motivierten und selbstwirksamen Lehrerpersönlichkeiten mit großer gesellschaftlicher Akzeptanz aus. „Das ist Fakt. Doch sind wir auf dem Weg, diesen hohen Anteil zu verlieren.“<BR /><BR />Auf der anderen Seite geht es um Versäumnisse, auf die jahrelang hingewiesen wurde, es jedoch keine wesentlichen unterstützenden Maßnahmen zu verzeichnen gebe: „Umgang mit Mehrsprachigkeit, vermehrte Verhaltensauffälligkeiten und soziale Probleme bei Kindern, ein Übermaß an Bürokratie, Anforderungen, die über die<BR />eigentliche Arbeitszeit hinausgehen, und unbefriedigende Stellenzuweisungen im Bereich der Integration, um nur einige Baustellen zu nennen.“<h3> Protestaktion als Folge? </h3>Eine Folge dieser Versäumnisse sind Protestaktionen, welche landauf, landab in den Schulen diskutiert werden. Unterrichtsbegleitende Veranstaltungen wie Ausflüge, Lehrausgänge, Projekte... sollen ab Herbst nicht mehr durchgeführt werden. „Dass es nun so weit kommen musste, nehmen wir im KSL mit Bedauern zur Kenntnis, da das außerschulische Lernen einen bedeutsamen Teil des Bildungsweges, auch im sozialen Kontext, darstellt“. Dennoch sei irgendwann auch bei den größten Idealisten die Grenze der Erträglichkeit erreicht.<BR /><BR />„Immer wieder wird von politischer Seite die immense Bedeutung des Lehrberufs für unsere Gesellschaft betont. Wenn aber keine konkreten Maßnahmen folgen, auf die steigenden Herausforderungen nicht reagiert wird und keine angemessenen Löhne bezahlt werden, dann werden auch Lehrpersonen lernfähig sein und wissen, sich laut und fordernd zu wehren, wie es der KSL zu Beginn des Schuljahres anlässlich der Großtagung prophezeit hat.“