Man sei schlichtweg erpresst worden, so Petra Nock vom ASGB-Schule. Ohne die Zustimmung zu Verhandlungen über mehr Arbeitszeit werde über eine finanzielle Angleichung gar nicht erst geredet, hieß es nämlich.<BR /><BR />„Das war die einzige Möglichkeit, damit für das laufende Jahr die vorgesehenen 24 Millionen Euro an Ausgleichzahlungen an die Lehrpersonen noch erfolgen können“, sagt Nock hörbar zerknirscht. „Hätten wir den Vorentwurf nicht unterschrieben, wäre dieses Geld wieder zurückgewandert. So erhalten unsere Leute wenigstens eine Nachzahlung.“ Nur die kleinste der Schulgewerkschaften, jene der UIL, hat die Unterschrift verweigert.<BR /><BR />Die von der Landesregierung beschlossene finanzielle Anpassung der Lehrpersonen an Schulen staatlicher Art (Grund-, Mittel und Oberschulen) an ihre Kollegen aus den Landesschulen (Berufs-, Fach- und Musikschulen) scheint aber dennoch in weiter Ferne. Der Grund dafür: Nachdem die Gewerkschaften eine in einem ersten Entwurf vorgesehene Aufstockung der Arbeitszeit abgelehnt hatten, wurde am Dienstag ein neuerlicher Anlauf genommen. „Der Landeshauptmann hat uns dabei klar ausrichten lassen, dass über Geld nicht geredet werde, bevor wir nicht normativen Inhalten zustimmen“, so Nock.<BR /><BR />An Mittel- und Oberschulen sollten die Wochenstunden von derzeit 20 auf 24, im Notfall auch auf 28 erhöht werden. „Ein geistiger Selbstmord für jede Lehrperson und ein garantierter Qualitätsverlust im Unterricht“, ärgert sich Nock. Zudem habe man für ein paar Peanuts – sprich 50 Euro brutto mehr pro Monat – einer Erhöhung der Arbeitszeit absolut nicht zustimmen können. <BR /><BR />Unterschrieben haben die Schulgewerkschaften von ASGB, SGB/CISL und CGIL/AGB den am Dienstag vorgelegten Vertragsentwurf dann doch. „Allerdings mit einem Zusatz: Nämlich mit dem Vermerk auf den Beschluss der Landesregierung der Lohnangleichung von staatlichen und Landeslehrern“, sagt Nock. Derzeit betrage der Unterschied zwischen Landeslehrern und Lehrpersonen an den staatlichen Grundschulen nach 42 Berufsjahren 180.000 Euro brutto, an Mittelschulen 100.000 und an Oberschulen 80.000 Euro brutto. Zudem würden die Lehrer von Staatsschulen bei ihrer Pensionierung laut Nock ein Drittel weniger Abfertigung erhalten. <BR /><BR />Um diesen Unterschied auszugleichen, bräuchte es laut Nock 80 bis 100 Millionen Euro. „Viel Geld, aber unbedingt nötig, um diese Ungleichheit aus der Welt zu schaffen“, sagt sie. Nun geht es in die nächste Verhandlungsrunde – Ende offen.