Die von der Staatsanwaltschaft Rom angeordnete DNA-Untersuchung hat bestätigt, dass der US-Amerikaner Francis Kaufmann der leibliche Vater der kleinen Andromeda ist - jenes Mädchens, das am 6. Juni mutmaßlich von ihm im Park Villa Pamphili in Rom getötet wurde.<BR /><BR />Durch den Abgleich mit der DNA des Mädchens konnten die Ermittler zweifelsfrei die Vaterschaft Kaufmanns feststellen. Nach dem bisherigen Stand der Ermittlungen soll der 46-Jährige seine Tochter im römischen Stadtpark erwürgt haben. Die römische Staatsanwaltschaft wirft ihm darüber hinaus auch den Mord an Anastasia Trofimova, der Mutter des Kindes, vor. Im Fall ihres Todes stehen jedoch noch die Ergebnisse weiterer Untersuchungen aus, die Klarheit über die genaue Todesursache der 28-jährigen Russin bringen sollen.<BR /><BR />Kaufmann wurde vor zehn Tagen von Griechenland nach Italien ausgeliefert und befindet sich derzeit in der psychiatrischen Abteilung des Gefängnisses Rebibbia in Rom. Er war am 13. Juni in der griechischen Stadt Larissa festgenommen worden, wohin er nach der mutmaßlichen Tat geflüchtet war, um sich der Strafverfolgung zu entziehen.<BR /><BR />Die Leichen von Anastasia Trofimova und ihrer Tochter Andromeda waren Anfang Juni im Park von Villa Pamphili entdeckt worden - ein Fall, der in ganz Italien für großes Aufsehen sorgte. Kaufmann droht nun ein Prozess wegen zweifachen Mordes.<h3> Falsche Identitäten unter Pseudonym</h3>Kaufmann trat in Rom unter verschiedenen Pseudonymen auf – etwa als „Rexal Ford“, unter dem er sich als Regisseur, Drehbuchautor, Chefkoch und Opernsänger ausgab. Er soll sogar eine E-Mail an das Opernhaus von Rom geschickt haben, in der er um ein Vorsingen bat. Einige Wochen vor den Morden erschien er persönlich auf der Piazza Beniamino Gigli, dem Sitz des römischen Opernhauses Teatro dell'Opera, und bat dort vergeblich um ein Vorsingen.<BR /><BR />Brisant ist auch ein Dokument aus dem Ermittlungsakt, das belegt, dass Kaufmann über eine römische Produktionsfirma im Stadtteil Parioli eine Filmförderung in Höhe von über 800.000 Euro vom italienischen Kulturministerium erhalten hatte - für ein Projekt mit dem Titel „Stelle della notte“, das jedoch nie veröffentlicht wurde.<BR /><BR />Laut Justizkreisen wird auch dieser Aspekt weiter untersucht: Es wird geprüft, ob Kaufmann sich in diesem Zusammenhang möglicherweise auch des Betrugs schuldig gemacht hat.