Leitner war wegen mehrerer Straftaten zu einer langjährigen Haftstrafe verurteilt worden und saß seit 2007 in Asti im Piemont.Von einem Hafturlaub, der am Montag begonnen hatte, ist er am Donnerstag nicht wie vorgeschrieben um 9.30 Uhr in die Haftanstalt zurückgekehrt.Zwölf Stunden später - um 21.30 Uhr - wurde im Gefängnis von Asti Alarm geschlagen, weil Leitner nicht aufgetaucht war und sich nicht gemeldet hatte.Erst nach zwölf Stunden gilt ein Häftling als flüchtig, erst dann läuft die Fahndung an.Leitner war im TrentinoLeitner befand sich bei seiner (vorerst) erfolgreichen Flucht nicht in Südtirol, sondern im Trentino.Der Gefängniskaplan gab an, Leitner habe ihm erklärt nach Elvas fahren zu wollen, um das Grab seines Vaters zu besuchen.Bei einem Halt im Trentino soll Max Leitner dann ohne Anwendung von Gewalt zu Fuß geflohen sein. Für den Kaplan wird diese Fluchthilfe strafrechtliche Folgen haben.Angeblich soll der Geistliche anschließend ins Gefängnis von Asti gegangen sein, um zu gestehen, dass er Max Leitner in einem Auto Richtung Norden gebracht habe.Im Trentino läuft die Fahndung auf Hochtouren. Laut den Ermittlern ist nicht auszuschließen, dass Leitner einen Raubüberfall plant. Möglicherweise ist er bewaffnet. In Südtirol koordiniert Carabinieri-Kommandant Andrea Rispoli die Fahndung."Ausbrecherkönig" Max LeitnerFür Leitner ist es die zweite Flucht bei einem Hafturlaub, der ihm auch diesmal wegen guten Benehmens gewährt worden war.Max Leitner, der als "Ausbrecherkönig" gilt, muss eine Haftstrafe bis zum Jahr 2019 absitzen.In seiner langen Karriere als Krimineller ist er insgesamt vier Mal aus Gefängnissen geflüchtet bzw. nicht mehr aus einem Hafturlaub zurückgekehrt.Zuletzt war Max Leitner im April 2011 in Südtirol, als sein Vater starb.Leitner war für einen Kurzaufenthalt nach Südtirol gekommen, um seinen Vater, der im Sterben lag, in Elvas bei Brixen besuchen zu können.Anschließend wurde er wieder nach Asti ins Gefängnis gebracht. Beim Begräbnis war er nicht dabei.Die "Karriere" des Max LeitnerAuf das Konto von Max Leitner gehen zahlreiche bewaffnete Raubüberfälle. So versuchte am 7. August 1990 die sogenannte „Leitner-Bande“ einen Geldtransporter bei der Autobahnausfahrt Innsbruck-Süd zu „knacken“.Ein Tipp aus Bozen vereitelte die Tat und die Aussicht auf 90 Millionen Schilling. Das Waffenarsenal der Leitner-Bande: Mehrere Schusswaffen, Sprengstoff und Haftminen.Als er von der österreichischen Polizei festgenommen wurde, gelang ihm die Flucht aus der Gendarmerie.Wenig später wurde er gefasst und zu einer Haftstrafe von zwölf Jahren verurteilt; 1992 flüchtete aus dem Bozner Gefängnis, 1993 wurde er wieder bei Elvas bei Brixen gefasst.2001 schrieb er einen Brief an den damaligen Staatspräsidenten Azeglio Ciampi und bat ihn um Begnadigung, andernfalls wolle er Selbstmord verüben.2002 gewährte ihm das Überwachungsgericht von Padua einen Heim-Urlaub - wegen guten Benehmens. Allerdings: Leitner kehrte nicht mehr in die Haftanstalt zurück.Erst 2003 wurde er in den Maisfeldern bei Sand in Taufers bei einer spektakulären Aktion verhaftet und wieder ins Gefängnis überstellt.Bald schon gelang dem gebürtigen Brixner aber erneut die Flucht. In der Nacht des 14. Oktober 2004 brach Max Leitner zusammen mit seinem Mithäftling Emanuele Radosta aus dem Gefängnis von Bergamo aus.Miteinander gelang den Männern die Flucht nach Marokko, wo sie allerdings bereits zwei Monate später festgenommen wurden.Das Landesgericht Brescia verurteilte daraufhin Leitner und Radosta wegen dieses Ausbruchs zu jeweils drei weiteren Jahren und acht Monaten Haft.Damit stieg die Haftstrafe von Leitner auf über 25 Jahre.stol