„Wer nicht hören will, muss fühlen. Oder handeln“, fordert Irina Lino.<BR /><BR /><BR />In jeder Krise liegt eine Chance? Sicher! Aber für gesellschaftliche Veränderung braucht es mehr als bloße Erkenntnis! Man braucht dafür wirtschaftliche, politische und persönliche Voraussetzungen. <BR /><BR />Wenn ich mir den Austausch der alten Ölheizung nicht leisten kann, weil die Umbauten für eine umweltverträglichere Pellets-Anlage am Studiengeld meiner Kinder nagen, werde ich damit warten, bis der Staat mich dabei unterstützt und/oder zwingt. Und wenn mir abgehobene Politiker erzählen, dass ich mein Auto zuhause lassen soll, während sie Kurzstrecke fliegen, fühle ich mich für dumm verkauft. Ohnmachtserscheinungen und Trotzreaktionen sind also verständlich. Aber sie bringen uns nicht weiter. <BR /><BR />Wie sehr ökonomische und gesellschaftliche Faktoren miteinander verwoben sind, zeigt der Ukraine-Krieg. Mehr noch als die Pandemie nährt er Existenzängste, weil wir die Auswirkungen ganz konkret vor Augen haben. Und damit meine ich nicht die Bilder von Leid und Elend, an die man sich (fast) schon gewöhnt hat. Ich meine damit Rohstoffe und Lebensmittel, die wegen des Kriegsgeschehens in der Kornkammer Europas zunehmend fehlen. Extreme Preise und Verknappung sind der Preis, den WIR nun zahlen – für globalen Handel, der sich seit Jahrzehnten (und wider besseren Klima-Wissens!) NUR AM PROFIT orientiert. <BR /><BR />Wirtschaftssanktionen gegen Russland sind das Gebot der Stunde! Putins genialer Schachzug, sich Gaslieferungen an „unfreundliche Staaten“ nur noch im (kaputt sanktionierten) Rubel (statt in Euro und Dollar) bezahlen lassen zu wollen, Lehrbeispiel für die faustische Metapher vom Pakt mit dem Teufel. <BR /><BR />Was wir endlich daraus lernen müssen? REGIONALITÄT! Zumindest Nahrung sollte, wo es nur geht, aus dem eigenen Land kommen, um uns unabhängiger zu machen. Und sie MUSS im Einklang mit Umwelt und Natur produziert werden, wenn wir den Klimawandel überleben wollen. Wir hätten alle Ressourcen dafür. Und die Faust im Nacken. <BR /><BR />Aber… wie heißt es so schön: Wer nicht hören will, muss fühlen. Oder handeln! Ich bin für letzteres, weil ich das (noch) steuern kann. Mit jedem Einkauf! Mit jeder Zugfahrt! Mit jedem Lebensmittel, das nicht im Müll landet… <BR />