<b>von Oberschulpraktikantin Helena Gamper</b><BR /><BR />Auf die Frage, ob Menschen oft davon ausgehen, dass er kein Südtiroler sei, antwortet Eric lächelnd, dass er von deutschsprachigen Südtirolern sehr häufig auf Englisch oder Italienisch angesprochen werde. Diese seien dann immer überrascht, wenn er ihnen in perfektem Südtiroler Dialekt antwortet.<BR /><BR />Erics Eltern stammen aus Angola und kamen vor fast 30 Jahren nach Südtirol. Außer seiner 10 Jahre älteren Schwester kann Eric auch noch Irmgard Theiner zu seiner Familie zählen, in der er eine geliebte Ersatz-Oma gefunden hat. Er beschreibt sie als die Person, „die von Anfang an für mich und meine Familie da war“.<BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1134930_image" /></div> <BR /><BR />Für seine Familie ist Eric sehr dankbar, da sie ihn auch in schwierigen Momenten stets unterstützt habe. Aufgrund seiner Hautfarbe musste er bereits öfters diskriminierende Kommentare hinnehmen. Vor allem in der Mittelschule, erzählt er, sei seine Hautfarbe oft in verbalen Auseinandersetzungen gegen ihn verwendet worden. <BR /><BR />Leider blieb es nicht immer bei Beleidigungen. So erzählt Eric zum Beispiel von einem Vorfall am Bahnhof, wo er von Sicherheitsbehörden angehalten wurde. Der damals 15-Jährige fragte nach dem Grund für die Durchsuchung, nachdem einer der Sicherheitsbeamten damit begonnen hatte, seine Schultasche zu inspizieren. „Die Antwort lautete, dass man dafür sorge, dass die Leute sicher seien und dass ich einem Verdächtigen ähnlich sehe, nach dem sie suchten“, erzählt er. „Zur Sicherheit“ konfiszierten sie seine Schere und seinen Bleistift. Den Zug, den er hätte nehmen müssen, um zu einer Präsentation nach Bozen zu gelangen, hatte er bereits verpasst. <BR /><BR />Als Eric später im Internet nach einem Bild des Verdächtigen suchte, sah dieser bis auf die Hautfarbe kein bisschen aus wie er. Kopfschüttelnd erzählt er: „Der hot longe Hoor und an riesigen Bort kopp“. Er sagt, dass er zu diesem Zeitpunkt zwar wütend gewesen sei, aber er sich von solchen Ereignissen nicht runterziehen lasse. <h3> „In meiner Kindheit war's schlimmer“</h3>Was die Entwicklung der Gesellschaft in Sachen Rassismus und Toleranz angehe, ist der 19-Jährige optimistisch. Seinen Erfahrungen nach hätten die Menschen immer weniger Vorurteile. „Heute bekomme ich kaum noch Kommentare wegen meiner Hautfarbe zu hören, in meiner Kindheit war’s anders“, sagt Eric. <BR /><BR />Dass er ein Südtiroler ist und sich als solcher fühlt, steht außer Frage. „Besonders toll an Südtirol ist, dass hier verschiedene Kulturen und Sprachgruppen zusammenkommen und es nicht relevant ist, woher man selbst oder die Eltern stammen.“ <BR /><BR />Zur Zeit besucht Eric die Landesberufsschule für Handwerk, Industrie und Handel „Marconi“ in Meran. In seiner Freizeit spielt er als Stürmer beim FC Obermais. Auch sonst ist Eric überaus sportlich und geht fast jeden Tag joggen. Am liebsten wäre es ihm, wenn er später einmal professionell Fußball spielen und sein liebstes Hobby auch zu seinem Beruf werden könnte.<BR /><BR />Allen Menschen, die bereits mit Diskriminierung und Vorurteilen konfrontiert wurden, möchte Eric sagen, dass sie sich „auf keinen Fall unterkriegen lassen sollen“ und das eigene Glück, das Eric in seiner Familie, seinen Freunden und dem Fußball gefunden hat, nicht davon beeinflussen lassen dürfen.