Allerdings haben die Halterinnen und Halter von Hunden nur noch eine begrenzte Zeit, um den DNA-Abstrich ihres Lieblings abzugeben. Wer den Termin nicht einhält, riskiert saftige Strafen. <BR /><BR />Südtirol ist auf den Hund gekommen. Waren 2017 noch 39.640 Vierbeiner registriert, so lag die Zahl 2019 bei 41.556. Im Pandemie-Jahr 2020 mit Ausgehverboten, schnellte die Zahl auf 45.592 nach oben.<BR /><BR /> „Offensichtlich legten sich viele einen Hund zu, um Gesellschaft oder mit dem Gassi-Gehen eine Freiheit mehr zu haben“, sagt Landesrat Arnold Schuler. 2021 sank die Zahl auf 42.232. „Allemal ist die Tendenz steigend: Jährlich kommen rund 2000 neue Hunde dazu, etwa 1000 sterben: Macht also einen Zuwachs von 1000“, rechnet der Landesrat vor.<BR /><BR />Allerdings hinterlässt der beste Freund des Menschen sein Häufchen. Geschätzte 12 Tonnen Kot scheiden die über 42.000 Südtiroler Hunde im Jahr aus. Weil nicht alle Tierhalter ihn ordnungsgemäß entsorgen, sind alle Hundebesitzer mit Wohnsitz in Südtirols seit 1. Jänner 2022 gesetzlich verpflichtet, ihren Hund durch ein genetisches Profil kennzeichnen zu lassen. Für junge Hunde, die neu ins Melderegister eingetragen (gechippt) werden, ist die Auflage unmittelbar umzusetzen. Bereits registrierten, älteren Hunden wurde eine Übergangsfrist von 2 Jahren bis 31. Dezember 2023 gewährt. Die Gebühr für den DNA-Abstrich hat das Land auf 65 Euro festgelegt.<h3> Übeltäter dingfest machen</h3>Ziel der von den einen belächelten, von den anderen begrüßten Aktion ist es, Übeltäter dingfest zu machen. „Über den DNA-Abdruck lassen sich streunende Hunde bei Wild-Rissen ebenso ermitteln wie Tierhalter, die Säckchen mit Kot in Nachbars Garten entsorgen. Allein das Abschreckungspotenzial ist enorm“, meint Schuler.<BR /><BR />Fast ein Jahr nach Start der Hunde-Datenbank kann von Abschreckung allerdings keine Rede sein. Das Liebkind-Projekt des Landesrats floppt. Bis Oktober wurden schlappe 476 DNA-Abdrücke genommen. „Es werden mehr sein. Derzeit gibt es Probleme mit der Erfassung in der gesamtstaatlichen Datenbank“, so Schuler. Dass dies das Kraut aber nicht fett macht, weiß auch er. „Selbst wenn alle 2000 neuen Hunde, die heuer in Südtirol dazugekommen sind, genetisch erfasst wären, käme dies erst 5 Prozent der insgesamt 42.0000 gleich“, ist auch Schuler klar.<BR /><BR /><embed id="dtext86-56958296_quote" /><BR /><BR />Der Landesrat appelliert an die Tierhalter, „nicht alles auf den letzten Moment zu lassen, um Überlastungen beim tierärztlichen Dienst zu vermeiden.“ Wer Vierbeiner bis Ende 2023 nicht mit DNA-Abdruck registriere, riskiere eine Verwaltungsstrafe von 292 bis 1048 Euro. „Aufschub wird es keinen geben. Wir sind imstande, die Test-Kapazitäten aufzustocken“, kündigt Schuler an. <BR /><BR />Ende Oktober 2023 sind allerdings Landtagswahlen und ob die Politik es da in Kauf nimmt, Tausende Hundebesitzer in endlosen Warteschlagen zum Test zu rufen, bleibt abzuwarten. <BR /><BR /><BR />