Die Bergung vor dem Hafen Porticello nahe der Inselhauptstadt Palermo hatte sich in den vergangenen Wochen mehrfach verzögert. Zwischenzeitlich musste sie sogar unterbrochen werden, weil ein Taucher bei Arbeiten unter Wasser tödlich verunglückte. Nach Angaben der Bergungsfirma konnte nun der 72 Meter lange Mast mit einem ferngesteuerten Diamantdraht-Präzisionswerkzeug durchtrennt werden. Das macht es möglich, das Wrack nach oben zu bringen.<h3> Mast soll für immer auf Meeresgrund bleiben</h3>Die Bergung gilt als technisch enorm anspruchsvoll. Zunächst wurde das Heck der 56 Meter langen Jacht leicht angehoben, damit schwere Stahlgurte unter dem Rumpf angebracht werden konnten. Nun kann die Jacht komplett aus dem Wasser gehoben werden. Der Mast bleibt unten. In den vergangenen Wochen hatten Spezialteams bereits einige lose Teile gesichert – darunter eine Rettungsinsel, einen Anker und den Großsegelbaum. Die Behörden erhoffen sich von der Bergung Aufschluss über die Unglücksursache.<BR /><BR />Nach einem britischen Expertenbericht kenterte die Jacht im August vergangenen Jahres infolge extremen Windes. Demnach erreichte dieser Geschwindigkeiten von knapp 130 Kilometern pro Stunde, was die Jacht in weniger als 15 Sekunden umwarf. Dafür sei das Schiff nicht ausgerüstet gewesen, heißt es in dem Bericht. Diese bauliche Schwäche sei aber weder dem Besitzer noch der Mannschaft bewusst gewesen. Die „Bayesian“ war in Großbritannien registriert.<h3> Gegen Kapitän wird weiter ermittelt</h3>Die Katastrophe hatte weltweit Schlagzeilen gemacht. Dabei starben auch die 18-jährige Tochter des Milliardärs, zwei befreundete Paare und der Schiffskoch. Bis auf den Koch konnte sich die gesamte Besatzung retten. Insgesamt überlebten 15 Crewmitglieder und Gäste. In Italien wird gegen den neuseeländischen Kapitän und zwei weitere Besatzungsmitglieder ermittelt. Ihnen wird zur Last gelegt, Sturmwarnungen ignoriert und sich selbst in Sicherheit gebracht zu haben, ohne sich um andere zu kümmern.