Durchkreuzt das launische Wetter die Pläne der Schutzhütten-Betreiber oder jene der Bergbauern? Wir haben nachgefragt.<BR /><BR />„Der heurige Wintereinbruch stellt unsere Bergbauern vor keine Probleme“, ist sich <b>Alberich Hofer</b>, Bergbauernvertreter im Südtiroler Bauernbund (SBB) sicher. Derzeit befindet sich das Vieh in der Regel noch auf tiefer gelegenen Almen zwischen 1.600 bis 1.800 Metern, weiter aufgetrieben wird ohnehin erst zwischen 5. und 10. Juni. Auch die Vegetation auf den Almhängen werde unter den „wenigen Zentimetern Schnee“ nicht verzögert, die allermeisten Weiden und Wiesen dürften recht bald „geapert“ sein, blickt Hofer optimistisch voraus. <BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1169856_image" /></div> Von der wettertechnischen Warte aus gesehen verhalte sich heuer für die Bergbauern alles im Normalbereich – ganz im Gegensatz um vergangenen Jahr: Da gab es aufgrund der üppigen späten Schneefälle starke Verzögerungen im gewohnten Ablauf der Weidetierhaltung. <BR /><BR />Nach und nach starten nun auch Südtirols Schutzhütten in die Sommersaison, je nach Gebiet und Höhenlage heißen manche früher, andere etwas später Wanderer und Bergsteiger willkommen. Bereits am 6. Juni will Hüttenwirt <b>Much Weissteiner</b> die Edelrauthütte aufsperren, immerhin auf 2.545 Meter am Eisbruggjoch in den Pfunderer Bergen gelegen. „Das werden wir schon hinkriegen, bei der Eröffnung war es eigentlich selten schneefrei“, meint Weissteiner zuversichtlich. <BR /><BR />Seiner Einschätzung zufolge hat es in dieser Gegend in den vergangenen Tagen nochmals 30 bis 40 Zentimeter Neuschnee gemacht, aber er ist gerade dabei, alles Notwendige für die Eröffnung herzurichten, insbesondere die Wasser- und Stromversorgung zu gewährleisten. <h3> Hütten öffnen wie geplant</h3>Etwas weiter südlich, in den westlichen Dolomiten, gibt es auch für Hüttenwirt <b>Hansjörg Resch</b> trotz des frischen Schnees keinen Grund zur Besorgnis. Auch er ist der Meinung, dass das bisschen Neuschnee nicht weh tue. Die Wege vom Tal bis zu seiner Grasleitenhütte auf 2.165 Meter sind schneefrei, oberhalb hingegen gibt es noch viele weiße Flanken und Hänge – etwa am Molignon. Bis zum 14. Juni, dem geplanten Start in die Sommersaison, sollte die Hütte wie gewohnt in Schuss sein, ein erster Versorgungsflug wurde bereits getätigt. <BR /><BR /><BR />Im äußersten Westen ist auch <b>Edwin Heinisch</b>, Chef der Oberetteshütte, guter Dinge, dass er wie geplant Mitte Juni seine Tore öffnen kann. Die Hütte befindet sich auf stattlichen 2.670 Metern im hinteren Matscher Tal und ist Ausgangspunkt vieler Hochgebirgstouren. „Geschneit hat es schon, aber nicht besonders viel“, weiß er zu berichten und erklärt, dass in diesen Tagen zwischen Leitungen, Pumpen, Stromversorgung etc. viele Dinge wieder zum Laufen gebracht werden müssen. Der Winterschlaf ist vorüber, Südtirols Schutzhüttenbetreiber freuen sich auf die bevorstehende Sommersaison.