Der 78-Jährige, der 2006 nach 43 Jahren auf der Flucht verhaftet worden war, leidet an Parkinson. Provenzano hat ein medizinisches Gutachten angefordert, das beweisen soll, dass er aufgrund seiner Krankheit nicht mehr im Hochsicherheitsgefängnis von Novara bleiben kann. Drei Uni-Professoren haben Provenzano bereits untersucht und erklärt, es seien weitere Untersuchungen notwendig, da er angeblich auch an einer Durchblutungsstörung des Gehirns infolge der Einengung einer Hirnarterie leiden soll.Ärzte müssen zudem klären, ob der prominente Häftling, der 2003 wegen eines Prostatatumors operiert worden war, erneut an Krebs erkrankt ist. Die Operation hatte Provenzano unter falschem Namen in Marseille durchführen lassen. Die Rechnung bezahlten die Gesundheitsbehörden der Region Sizilien.Der „Boss der Bosse“ soll laut Aussagen von Mafia-Aussteigern in mindestens 40 Morde verwickelt gewesen sein. Mehrmals wurde er während seiner Flucht in Abwesenheit zu lebenslänglichen Haftstrafen verurteilt. Er soll auch ein Drahtzieher des internationalen Drogenhandels und der Geldwäsche gewesen sein. stol/apa