„Wir sind ohne Worte, in 3 Wochen geht der Kindergarten wieder los“, giften die Gewerkschaften. Und einige Gemeinden stellen bereits Rechnungen aus, die für zusätzliche Verwirrung sorgen. <BR /><BR />Das Tauziehen ums Mittagessen der Kindergärtnerinnen und Assistentinnen sorgt seit Jahrzehnten für Schlagzeilen. 1997 wurde das so genannte „Putzlappendekret“, das Kindergartenpersonal zum 75-Minuten-Reinigen von Räumen und einem Mittagessenpreis von 2500 Lire vergatterte, vor Gericht entschieden. <BR /><BR />2007 flammte der Streit erneut auf, als der Gemeindenverband 4,50 Euro pro Essen festlegte. Am Ende kam man überein, die Tarife neu zu berechnen. „Seither wendet jede Gemeinde ihre eigenen an – von 2,60 bis 4 Euro ist alles dabei“, sagt Ulli Bauhofer (CGIL/AGB).<BR /><BR />Im März glaubte man, mit der Vorunterzeichnung eines neuen Vertrages endlich einen Schlussstrich gezogen zu haben. Für das Kindergartenjahr 2022 wurde rückwirkend eine Kostenrückerstattung von 1,5 Euro pro Essen festgelegt. Ab 1. Jänner 2023 sollte das Mittagessen für das Personal landesweit einheitlich nur mehr einen Euro kosten.<h3> „Keine Ahnung, was daraus geworden ist“</h3>Inzwischen aber fragen sich nicht nur die Gewerkschaften, sondern vor allem das Personal, was Sache ist. „Wir haben keine Ahnung, was aus dem Vertrag geworden ist“, so Karin Wellenzohn vom ASGB. Nachfragen seien im Sand verlaufen. Die meisten Gemeinden warten aufgrund eines Rundschreibens des Gemeindenverbandes mit der Kostennote ans Personal zu. „Inzwischen aber häufen sich Klagen, dass einige jetzt trotzdem Rechnungen für das Essen seit Jänner ausstellen – und zwar mit höheren Beträgen als einem Euro“, so Wellenzohn. Das verkompliziere die Sache erneut. „Ein späterer Ausgleich ist schwierig, wenn das Personal nicht mehr im selben Kindergarten tätig ist“, so die Gewerkschaften.<BR /><BR />Nachfragen zeigen, dass der Vertrag monatelang in den Mäandern des Landes vor sich hin dümpelte. Erst wurde er nicht weitergeleitet. „Dann stellte sich heraus, dass der wirtschaftliche Begleitbericht fehlte, den ich jetzt erstellt habe“, sagt Personalchef Albrecht Matzneller. Inzwischen soll der Vertrag bei der Landesprüfstelle sein, muss dann aber noch zum Rechnungshof und zur definitiven Unterschrift.<h3> Andere erhalten das Gratis-Essen</h3>„Ohne Worte“, giften die Gewerkschaften. „Ein Elefant bringt sein Junges nach 22 Monaten zur Welt. Hier aber reicht der Elefant nicht mehr“, so Wellenzohn. Mittlerweile sei man mit Verträgen beim Land 6 Monate unterwegs. In 3 Wochen sei das Personal im Kindergarten wieder im Dienst, hoffentlich sei bis dahin die Lösung am Tisch.<BR /><BR />Denn: „Seit 2022 erhalten Landesangestellte 7 Euro fürs Mittagessen. Lehrer, die Schüler zur Mensa begleiten, essen gratis, weil sie die Aufsicht haben“, so Bauhofer. Eben diese Aufsicht hätte auch das Kindergartenpersonal. „Keine kann sich eine halbe Stunde zurückziehen und ihre Kollegin mit 20 Kindern allein lassen“, so Bauhofer. Trotzdem sei man mit der Forderung nach einem Gratis-Essen nicht durchgedrungen.<BR /><BR /><BR />