Laut Ermittlern soll Lanni gegen 9 Uhr völlig unvermittelt angegriffen haben: Die Frau, eine Angestellte der Gesellschaft Finlombarda, wurde mit einer 30 Zentimeter langen Küchenmesserklinge im linken Rückenbereich schwer verletzt aufgefunden. Nach dem Angriff war sie noch bei Bewusstsein. <BR /><BR />Sie wurde sofort vom Rettungsdienst versorgt und mit einem Rettungswagen in kritischem Zustand ins Niguarda-Krankenhaus gebracht, wo sie notoperiert wurde. Die Operation dauerte rund zwei Stunden. <BR /><BR />Nach Angaben von Guido Bertolaso, dem lombardischen Gesundheitsbeauftragten, wurden Lunge und Milz verletzt. Die Frau schwebt jedoch nicht in Lebensgefahr, die Prognose bleibt aber vorbehalten. <h3> Mutmaßlicher Täter nach stundenlanger Flucht gefasst</h3>Wie sich herausstellte, war der mutmaßliche Täter kein Unbekannter: Vincenzo Lanni, ein ehemaliger Programmierer, der wegen psychischer Probleme in Behandlung war, hatte bereits 2015 in einem ähnlichen Fall zwei ältere Menschen angegriffen. Damals erklärte er vor Gericht, er habe aus „tiefer Frustration über sein als gescheitert empfundenes Leben“ gehandelt. <BR /><BR />Er wurde 2016 für teilweise schuldunfähig erklärt und zu acht Jahren Haft sowie drei weiteren Jahren in einer psychiatrischen Einrichtung verurteilt. Vor Kurzem war er aus einer therapeutischen Gemeinschaft im Varesotto ausgeschlossen worden – aus bislang ungeklärten Gründen.<BR /><h3> Keine nachweisliche Verbindung zwischen Täter und Opfer</h3>Lanni wurde mithilfe der Überwachungskameras der „Piazza Gae Aulenti“ identifiziert. Die Aufnahmen zeigen ihn mit kurzgeschnittenem, weißem Haar, wie er sich der Frau von hinten nähert, sie mit einem rund 30 Zentimeter langen Küchenmesser sticht und flieht. Das Messer blieb im Rücken seines Opfers stecken.<BR /><BR />Nach ersten Ermittlungen gibt es keinerlei Verbindung zwischen Täter und Opfer. Hinweise, dass die Tat mit einem abgelehnten Kredit oder anderen geschäftlichen Angelegenheiten zu tun gehabt haben könnte, wurden ausgeschlossen. Es spricht vieles dafür, dass der Angriff völlig willkürlich war.<h3> Entsetzen unter Passanten</h3>Zeugen sprechen von einer „grauenhaften“ Szene. „Ich habe sie am Boden gesehen, sie schrie um Hilfe – es war furchtbar“, sagte eine Kollegin der Verletzten unter Tränen. Minuten nach dem Angriff traf auch Valsecchis Ehemann am Tatort ein – er konnte nur noch zusehen, wie seine Frau in den Rettungswagen geladen wurde.