Noch am Abend hatte Liam seinen Eltern per Nachricht geschrieben: „Ich gehe zurück, habe mich verlaufen, aber unter mir sehe ich den Weg“, wie die italienische Tageszeitung „Alto Adige“ berichtet. Doch seine Rückkehr blieb aus. <BR /><BR />Der letzte Kontakt erfolgte um 18.38 Uhr – mit einer Standortmeldung. Danach kam keine Antwort mehr, auch Videoanrufe und Nachrichten blieben unbeantwortet ( <a href="https://www.stol.it/artikel/chronik/tragoedie-an-der-becca-di-viou-15-jaehriger-wanderer-verunglueckt-toedlich" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">wir haben berichtet</a>).<BR /><BR />Liam stammte aus Erbrée, einem kleinen Ort in der Bretagne, und war mit seiner Familie im Urlaub im Aostatal. Die Familie war in Charvensod, unweit von Aosta, untergebracht und unternahm täglich Ausflüge in die umliegenden Berge. <BR /><BR />Am Mittwoch gegen 12.30 Uhr erreichten sie das Dorf Valpelline – Ausgangspunkt für eine lange, aber technisch einfache Wanderung zur Becca di Viou. Liam, geübt im Bergwandern, machte sich allein auf den Weg – ohne zu ahnen, dass es der letzte Abschied sein würde.<h3> Liam war angemessen ausgerüstet und ein erfahrener Wanderer</h3>Den Ermittlungen zufolge war der Jugendliche für die Tour angemessen gekleidet und ausgerüstet. Doch wie die Auswertung seines GPS-Geräts zeigt, erreichte er den Gipfel nie. In seinen Nachrichten an die Eltern wirkte Liam noch ruhig und orientiert. Erst später dürfte er auf dem Rückweg vom richtigen Pfad abgekommen sein.<BR /><BR />Gegen 20 Uhr schlugen die Eltern schließlich Alarm. Eine groß angelegte Suchaktion wurde gestartet – mit Feuerwehr, Drohnen, Suchhunden, Bergrettern der Finanzwache und Freiwilligen. Auch der Bürgermeister von Valpelline beteiligte sich an der nächtlichen Suche. <BR /><BR />Doch jede Hilfe kam zu spät: Liam war vermutlich schon seit Stunden tot. Laut ersten Untersuchungen starb er sofort an den schweren Verletzungen infolge eines Absturzes.<BR /><BR />„Liam dürfte ein Hinweisschild zum Wanderweg 105 gesehen haben, der Richtung Oyace und zum Biwak La Liée führt, und hat dann im Abstieg die Orientierung verloren“, vermutet Valpellines Bürgermeister Maurizio Lanivi, der auch bei der Zivilschutzgruppe aktiv ist. Das Gelände, auf dem Liam schließlich verunglückte, sei steil und gefährlich.<BR /><BR />Liam hätte am 31. Dezember seinen 16. Geburtstag gefeiert.