Zudem muss der 53-jährige ehemalige Leiter der Abteilung Kostenrechnung und Controlling Schadensersatz in der Höhe von 665.000 Euro an die Flughafengesellschaft leisten. Er soll sich in einem Zeitraum von acht Jahren durch 172 fingierte Rechnungen mehr als 2,7 Millionen Euro auf eigene Konten überwiesen zu haben. Der Angeklagte erklärte sich im Prozess vollinhaltlich schuldig.Das Urteil war vorerst nicht rechtskräftig. Der Beschuldigte habe zwar ein reumütiges, aber kein „qualifiziertes Geständnis“ abgelegt, weil er nach ersten Hinweisen auf Malversationen zunächst „nichts zur Aufklärung beigetragen“ habe, erklärte Richterin Helga Moser in ihrer Urteilsbegründung. „Sie haben sich ein wahres Firmenimperium aufgebaut, das Vertrauensverhältnis zu ihrem Arbeitgeber missbraucht und acht Jahre lang nicht die Notbremse gezogen“, meinte Moser in Richtung des Angeklagten. Als mildernd sei neben dem Geständnis die bisherige Unbescholtenheit des 53-Jährigen zu werten gewesen.„Ich weiß nicht, was in mich gefahren ist. Ich habe aus Frustration und Überforderung damit begonnen. Dann ist es ausgeartet, ich bekam den Tunnelblick und es ist abgelaufen wie ein Parallelleben. Der Druck war sehr groß“, hatte der Beschuldigte, der mittlerweile angeblich von 1.300 Euro Arbeitslosengeld lebt, zuvor vor dem Schöffensenat erklärt. Als seine Taten im heurigen Frühjahr schließlich aufgedeckt wurden, sei ihm „ein Stein vom Herzen gefallen“, gab der gebürtige Steirer an.Wie das Gericht bestätigte, leistete der Angeklagte bisher 60.000 Euro an Schadenswiedergutmachung. Zudem habe der frühere leitende Mitarbeiter der Flughafengesellschaft seine drei Liegenschaften in der Höhe von 185.000 Euro als Pfand überstellt, berichtete der Privatbeteiligtenvertreter. Es sei für sie unerklärlich, wie der Beschuldigte 2,7 Millionen Euro einfach verbrauchen habe können, das seien schließlich unglaubliche 30.000 Euro an zusätzlichem „Einkommen“ im Monat gewesen, merkte die Richterin an. Es sei alles verbraucht, er habe „nichts auf die Seite gebracht“, sondern das Geld für die Leasing-Raten für seine diversen Fahrzeuge, darunter drei Harleys, sowie für Investitionen in seine Immobilien benötigt.Der frühere leitende Angestellte soll zwischen Dezember 2002 und April 2011 Rechnungen real existierender Firmen an die Flughafengesellschaft gestellt haben. apa