Stundenlang suchten Freunde und Rettungskräfte verzweifelt nach dem Mann. Erst 20 Stunden später, am nächsten Morgen, tauchte Ottaviano völlig erschöpft, aber lebendig am Strand von Marina di Modica auf – rund 60 Kilometer entfernt vom Ausgangspunkt.<h3> Ein Albtraum beginnt</h3>Der Tag hatte unbeschwert begonnen: eine Segeltour mit Freunden, ein Sprung ins warme Mittelmeer. Doch bald wurde der Ausflug zum Alptraum. Die Strömung erfasste Ottaviano, das Boot entfernte sich – die Freunde konnten nicht schnell genug reagieren und alarmierten umgehend die Küstenwache. Die Suchaktion startete gegen 16 Uhr und wurde mit Hubschraubern und Booten fortgesetzt. Doch mit Einbruch der Dunkelheit schwand die Hoffnung.<h3> Kampf ums Überleben</h3>„Als es Nacht wurde, dachte ich: Jetzt sucht mich niemand mehr“, erzählte Ottaviano später der Zeitung La Repubblica. Doch aufgeben kam für ihn nicht in Frage. „Ich bin fast ohne Pause geschwommen. Immer wenn ich versuchte, mich auszuruhen, trieb mich die Strömung wieder aufs offene Meer hinaus.“ Nur die Lichter an der Küste gaben ihm Orientierung – und Hoffnung.<h3> Ein Wunder am Morgen</h3>Am nächsten Morgen, in der Nähe von Punta Regilione, entdeckten Bauarbeiter am Strand von Marina di Modica den völlig entkräfteten, aber ansprechbaren Mann. Ottaviano bat nur um Wasser und ein Telefon, um seine Angehörigen zu beruhigen. Kurz darauf wurde er ins Krankenhaus von Modica gebracht. Glücklicherweise waren seine gesundheitlichen Werte stabil.<h3> Wie konnte er überleben?</h3>„Ich habe nie die Klarheit verloren“, sagte Ottaviano im Interview mit dem Sender Videoregione. Entscheidend für sein Überleben seien das warme Wasser, das ruhige Meer und seine körperliche Fitness gewesen. Um Energie zu sparen, ließ er sich auf dem Rücken treiben und kämpfte sich mit kleinen Bewegungen langsam in Richtung Küste. „In diesen zwanzig Stunden habe ich mein ganzes Leben noch einmal vor mir gesehen“, so der 67-Jährige.