Und vor kurzem musste ein weiterer Patient wegen Masern-Komplikationen auf die Intensiv-Abteilung, konnte diese aber wieder verlassen.<BR /><BR />Die nicht geimpfte junge Patientin, welche derzeit noch auf der Intensivstation betreut wird, soll stabil sein. Aber ihr Zustand ist ernst.<BR /><BR />Seit Herbst hat sich die Zahl der Masern-Fälle in Südtirol immer weiter erhöht. „Wir Hausärzte wurden vom Hygienedienst darüber informiert, dass die Masern-Epidemie fortschreitet“, berichtet Dr. Domenico Bossio, Hausarzt in Lana. „Und wir wurden aufgefordert, Leute, die noch nicht geimpft sind, zu impfen.“<BR /><BR />Wer keinen Impfschutz hat und die Masern nie hatte, riskiert neben der Infektionskrankheit ernsthafte Komplikationen, die auch lebensbedrohlich werden können. <BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1110330_image" /></div> <BR />„Die häufigste Komplikation bei Masern ist die Lungenentzündung“, erklärt die Primarin der Abteilung für Infektionskrankheiten am Landeskrankenhaus Bozen, Dr. Elke Maria Erne. Dabei könne es auch zu einer Lungeninsuffizienz kommen. „Und dann muss man einen Patienten intubieren.“ Bei Kindern könne auch eine Enzephalitis (Entzündung des Gehirns) auftreten: „Und dies kann bei Kindern dann auch zu Spätfolgen führen“, erklärt die Primarin. Nicht jedes Kind könne gegen Masern geimpft werden, aufgrund von Grunderkrankungen. Solche Kinder haben keinen Herdenschutz: Gerade für sie können Masern sehr gefährlich werden, warnt Dr. Erne. Eine Herdenimmunität gebe es bei einer Impfrate von 85 oder 90 Prozent. <BR /><BR />Südtirol erreichte 2022 bei Masern aber nur eine Durchimpfungsrate von 76,15 Prozent – laut einem Bericht des Gesundheitsministeriums – und war damit Schlusslicht.<BR /><BR />Typisch für die Masern ist der Hautausschlag, der meist im Gesicht beginnt und sich dann über den Körper ausbreitet. Zudem treten grippeähnliche Symptome auf wie hohes Fieber, Husten oder Schnupfen. Übertragen werden Masern durch Tröpfcheninfektion, wenn ein infizierter Patient hustet, niest oder spricht. Dabei entstehen winzige Tröpfchen, die das Virus enthalten und in die Luft gelangen.