Matt Niederwieser, den viele als Pferdefreund, Träumer, Vagabunden und Kutscher in Brixen kennen, verlässt seine Heimatstadt. Die Berge, in denen er sich immer behütet gefühlt hat, tauscht er gegen die Weite des offenen Horizonts bei Pordenone in der Region Veneto. <BR /><BR />Dort hat er sich eine Villa gekauft.Nach dem Umzug wird er nur mehr sporadisch in Brixen sein – auch wenn er weiterhin der Kutscher von Brixen bleiben will. <BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="886424_image" /></div> <BR />„Ich habe immer gesagt, ich werde Südtirol nie verlassen. Doch nun werde ich doch meine Heimat aus der Ferne betrachten“, erzählt Matt Niederwiesen gelassen mit einer Zigarette in der Hand. <h3> Südtirol hat an Lebensqualität verloren</h3>Der 63-Jährige hat sich nach einem Erbe ein alleinstehendes Haus in Pasiano di Pordenone mit einem halben Hektar Grund gekauft. „Eine solche Immobilie könnte ich mir hier in Südtirol niemals leisten. Für den Preis, den ich für die Villa bezahlt habe, würde ich hier gerade einmal eine Zweizimmerwohnung in einem Kondominium bekommen. Darin möchte ich aber nie wohnen“, erzählt der freiheitsliebende Mellauner. <BR /><BR />Aber nicht nur aus finanziellen Gründen möchte der gebürtige Brixner seinen Lebensmittelpunkt in den Süden verschieben. <BR /><BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="886427_image" /></div> Im Juni beginnen die Bauarbeiten für das Familienressort der Gebrüder Sanoner vom Hotel Alder an den Kojawiesen in der Nähe des Hofes von Matt Niederwieser. „Die von mit jahrelang gelebte Ruhe wird es in Zukunft wohl so nicht mehr geben“, bedauert der Pferdefreund. Er verstehe, dass das Hotelprojekt, das Familien die Natur erleben lassen will, im öffentlichen Interesse entwickelt worden sei und möchte sich nicht dagegen äußert. <BR />Doch er möchte auch nicht in der Nähe des Ressorts leben – auch wenn er seinen mit Liebe aufgebauten Hof derzeit nicht hergeben will.<BR /><BR />„Leider hat Südtirol für den normalen Bürger zu sehr an Lebensqualität verloren. Wir haben uns dem Tourismus verkauft, was viele negative Auswirkungen mit sich bringt. Es gibt keine starke politische Kraft mehr im Land, die etwas dagegen tut“, kritisiert Matt Niederwieser. <BR /><BR /> Er will in die Region Veneto den weite Horizont aufsaugen, der den Himmel öffnet. „Ich mag die Gegend sehr, auch weil in der Nähe mene Schwester Gabriela lebt, eine pensionierte Zollbeamtin, außerdem meine Cousine Bea, die Ehefrau von Red Canzian, dem Sänger der Gruppe Pooh“, erzählt der stolze Vater von 2 erwachsenen Kindern.<BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="886430_image" /></div> Privat hofft Matt Niederwieser für seinen Neuanfang in seinem Haus zwischen Alpen und Adria endlich die große Liebe zu finden. Bisher zerbrachen alle seine Beziehungen, „was ich wohl selbst verschuldet habe“, gibt der 62-Jährige zu. Die Liebe hält ihn hier nicht. Dafür arbeitet Niederwieser seit 39 Jahren im Landesdienst. Er wird noch 2 Jahre – hauptsächlich in Telearbeit – bis zu seinem Ruhestand leisten müssen. <BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="886433_image" /></div> <BR />Die Pferde und Haustiere will der Abenteurer vorerst noch in Mellaun belassen. Bei Großveranstaltungen wie Weihnachtsmarkt oder Brot- und Strudelmarkt will er als Kutscher aus dem Süden zurückkehren, seine Pferde zäumen und zur Freude vieler Einheimischer und Touristen das Klappern der Hufen wieder klingen lassen – zwar in Brixen, die immer seine Heimatstadt bleiben wird. <BR />