Wie der Radiosender NRK am Freitag berichtete, ging bei der norwegischen Regierung im März 2011 ein Anruf ein, in dem ein Mann in einer ähnlich gewählten Sprache, wie sie Behring Breivik nutzt, davon gesprochen habe, auf Mitglieder der Arbeiterjugend schießen zu wollen. Auch von der Existenz eines „Manifests“ sprach der Anrufer laut NRK.Wenige Monate später, am 22. Juli vergangenen Jahres, tötete Behring Breivik zunächst im Regierungsviertel von Oslo mit einer Autobombe acht Menschen.Anschließend erschoss er in einem Sommerlager der regierenden Arbeiterpartei auf der Insel Utöya 69 überwiegend jugendliche Teilnehmer. Im Internet tauchte nach der Tat ein 1500-seitiges Manifest auf, das ihm zugeschrieben wurde.Es enthält unter anderem Angaben zur Vorbereitung der Anschläge wie Anleitungen zum Bombenbau sowie Passagen, die die Islamfeindlichkeit des Autors beschreiben.Laut NRK hatte eine Telefonistin im Regierungsgebäude den Anruf angenommen und sich Name und Nummer des Anrufers, den Zeitpunkt seines Anrufs und die geäußerten Drohungen notiert.Das Informationszentrum der Regierung (DSS) erklärte am Freitag, der Anruf sei nicht als „konkrete Gefahr“ betrachtet worden, sondern vielmehr als eine „chaotische und zusammenhangslose Konversation“.Daher sei die Polizei zunächst nicht kontaktiert, sondern erst nach den Attentaten informiert worden.