Der steigende Bedarf an bestimmten Medikamenten verschärft dabei die prekäre Situation in den Apotheken. Dort mangelt es derzeit nämlich schon wieder u.a. an fiebersenkenden und entzündungshemmenden Medikamenten. Auch bestimmte Antibiotika, Inhalations- oder Schmerzmittel, sogar Augentropfen sind Mangelware.<BR /><BR />Südtirol steht mit diesem Problem durchaus nicht alleine. 283 Arzneimittel sind Laut ORF derzeit in Österreich nicht verfügbar und in Deutschland sorgte diese Woche gar ein Aufruf der Ärztekammer, sich in einer Art Nachbarschaftshilfe gegenseitig auszuhelfen, für Furore. <BR /><BR />Dass einzelne Medikamente mal nicht zu bekommen sind, kennen die Apotheker, „Aber in dieser Form war es noch nie da“, sagt der Bozner Apotheker Peter von Aufschnaiter. Besonders schlimm: Es fehlen vermehrt Medikamente für kleine Kinder. „Ibuprofen-Säfte sind schon seit langem nicht mehr lieferbar. Dann versucht man zunächst Alternativen wie Zäpfchen oder Tropfen, aber die derzeitige Infektionswelle hat die Nachfrage extrem ansteigen lassen, teils müssen wir Medikamente selber herstellen, vorausgesetzt wir bekommen die benötigten Substanzen“, berichtet er. <BR /><BR />„Es gibt zur Zeit einige Lieferproblematiken und Nachschubprobleme bei mehreren Wirkstoffen“, bestätigt auch Apotheker Stefan Peer Brixen/Lana). Das betreffe praktisch immer noch die gleichen Medikamente wie bereits im August (insbesondere Ibuprofen und Paracetamol; wir haben berichtet). <BR /><BR />„Zwischendurch war es kurz besser und jetzt wieder schlechter“, sagt Peer. Von einem Notstand will er aber nicht sprechen: „Ja, die Lieferprobleme sind da und bestimmte Medikamente können nicht in der gewünschten Form lieferbar sein. In der Regel finden wir aber mit etwas Flexibilität für jeden Patienten eine Lösung und stellen bestimmte Produkte auch bei uns im Labor her.“ Ein Tipp, so Peer, könne sein, „dass Patienten versuchen, nicht erst im letzten Moment in die Apotheke zu kommen“. Allerdings mahnt er auch, keine Hamsterkäufe zu tätigen, „wird nämlich von den Kunden auf Vorrat gekauft, so verschlechtert sich die Liefersituation rapide und schnell. Kommen Grippewelle und Hamstern zusammen, dann geht es nochmals schneller“.<BR /><BR />Die Grippewelle ist jedenfalls definitiv da. Wobei das so nicht stimmt, „denn im Unterschied zu anderen Jahren haben wir heuer gleich mehrere Infekte gleichzeitig, Grippe, Bauchgrippe, RSV, Bronchitis, Scharlach“, berichtet der Bozner Kinderarzt Dr. Markus Mayr. Und das führt zu einem weiteren Problem: „Wenn ein von einem Infekt geschwächtes Kind zu früh wieder in Schule oder Kindergarten geschickt wird, dann ist die Gefahr groß, dass es sich gleich mit dem nächsten Erreger infiziert“, erklärt er und mahnt daher, die Kinder wirklich auszukurieren.<BR /><BR />„Volles Haus“ hat auch der Meraner Hausarzt Dr. Fop, den Erwachsenen setzen laut ihm 2 grippale Infekte besonders zu: Eine Bauchgrippe und eine Grippeform, die vermehrt auf die Lunge geht – mit starkem Husten, teils über Wochen.<BR />