Ein Beispiel gefällig: Das sehr nachgefragte Schmerzmittel Brufen 600 ist schlichtweg nicht zu haben. „Fehlanzeige auch bei den Generika“, sagt Collareta. Insgesamt fehlten derzeit gut 100 Medikamente. „Darunter viele, die sehr nachgefragt sind“, sagt er.<BR /><BR />„Das Brufen 400 kommt mit dem Tropfenzähler einmal im Monat. Beim Nurofen-Sirup für Kinder hingegen entspanne sich die Situation. „Auch dieses Medikament war lange Zeit nicht zu haben, aber jetzt kommen wieder ausreichende Mengen“, sagt der Apotheker. <BR /><BR />Schwierigkeiten auch bei den Antibiotika. „Der Wirkstoff Azithromycin war nicht zu finden. Das Medikament Zitromax fehlte uns über einen Monat“, sagt er. Ist ein Medikament nicht zu haben, müssten die Apotheker die Patienten wieder zum Hausarzt zurückschicken mit der Bitte, ein anderes Medikament zu verschreiben.<BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="825380_image" /></div> <BR /><BR />Er, Collareta, tue sich selbst schwer, die Gründe für den derzeitigen Medikamentennotstand zu durchblicken. „Viele Wirkstoffe werden in China und Indien hergestellt. Wird dort ein Lockdown verhängt, wird auch nicht produziert. Gleichzeitig erleben wir wegen Covid-Symptomen eine erhöhte Nachfrage“, sagt Collareta. <BR /><BR />Ein weiteres Medikament, das auch kaum aufzutreiben ist, ist das Medikament Clenil zum Inhalieren. „Auch da leiden wir und die Kunden unter der Kontingentierung. Wir finden uns in einer sehr unguten Situation wieder, weil manche Patienten glauben, dass es an uns liegt und wir ihnen die Medikamente nicht geben wollen“, sagt der Meraner Apotheker.<h3> Auch Verpackungen fehlen</h3>Aber nicht nur Wirkstoffe fehlten. „Auch bei den Verpackungen, bei Karton und Papier, tun sich die Hersteller schwer, Material zu angemessenen Preisen zu finden. Einige Sirupe konnten nicht abgefüllt werden, weil Plastikdeckel nicht aufzutreiben waren“, schildert der Apotheker die Auswüchse des Medikamentenmangels. <BR /><BR />Detail am Rande: Italien, Griechenland und Spanien haben EU-weit vergleichsweise niedrige Medikamenten-Preise. Beim Anstieg der Kosten für die Hersteller sinken die Einnahmen. Auch das möglicherweise ein potenzieller Hemmschuh für die Versorgung.