1.741 von ihnen kommen aus Deutschland, 23 Prozent mehr als noch 2009. Nächstes Jahr werden es voraussichtlich noch mehr sein, da in Bayern zwei Abiturjahrgänge zusammenfallen, weil die Schuljahre bis zum Abitur von neun auf acht Jahre reduziert werden.„In den letzten Jahren ist jeweils ein Drittel der Angemeldeten nicht erschienen“, sagte Univ.-Prof. Norbert Mutz, Vizerektor für Lehre und Studienangelegenheiten. Schon deshalb würde er eine Anmeldegebühr befürworten, denn die Plätze müssten trotzdem bezahlt werden. In Baden-Württemberg und anderen deutschen Bundesländern koste der Test 50 Euro. Nebenbei würde die Gebühr helfen, die Durchführungskosten von 400.000 Euro einzudämmen.Im Gegensatz zu den stetig steigenden Anmeldungen aus Deutschland und anderen EU- oder Nicht-EU-Staaten, nehmen die Bewerbungen aus Österreich oder Südtirol ab. Insgesamt sammeln sich jährlich aber immer mehr zum Test. Sie sind mit Schokoladekeksen und Eistee oder Karotten und Mineralwasser ausgestattet. Rote Leuchtstifte oder Kugelschreiber werden von dem Security-Personal am Eingang zur Halle 4 abgenommen. „Die sind verboten“, erklärt eine Mitarbeiterin und wirft den nächsten auf den angesammelten Berg Stifte. Wie am Flughafen werden die Bewerber abgescannt und dann in die Halle gelassen.Diese ist in Sektoren A bis D eingeteilt, vier Unterlagenausgabe-Stellen sind eingerichtet. Angestellte der Uni in gelben „EMS-AT-Team“-T-Shirts helfen beim Orientieren. Pünktlich um 9.30 Uhr senkten sich die Köpfe über die Testbögen. Von 13.00 Uhr bis 14.00 Uhr ist Mittagspause eingeplant. Bis 17.00 Uhr rauchen dann nochmals die Köpfe. „Der Test ist nicht das Gelbe vom Ei. Es ist ein grausiger Test, aber derzeit haben wir nichts Besseres“, sagte Mutz. Als der Vizerektor in der Früh die Massen gesehen habe, sei er „tief erschüttert und beeindruckt“ gewesen. „Von all den vielen jungen Menschen hat nur eine geringe Anzahl eine Chance. Aber wir haben einfach nicht mehr Kapazitäten“, sagte er.Soziale Fähigkeiten mit dem Test abzufragen, ist für Mutz nur begrenzt möglich. „Soziale Kompetenz und Empathie entwickeln sich im Laufe des Lebens, das muss man lernen und ist schwierig abzufragen. Außerdem würde es die Kosten des Tests weiter in die Höhe treiben“, meinte er. 90.000 Euro würden jährlich allein für die Lokalitäten ausgegeben. Gemeinsam mit der Universität Wien und dem Schweizer Zentrum, welches die EMS-Tests entwickelt hat, hat die Universität Innsbruck rund 8.000 Bewerbern die Möglichkeit geboten, online und anonym ihre soziale Grundkompetenzen abzutesten. Über 50 Prozent hätten diese Möglichkeit genützt. „Psychopathen, die sicher unter den Interessenten sind, werden dadurch nicht ausgesiebt“, meinte Mutz.apa