Die ersten Ausschreibungen für zusätzliche Stellen haben nun begonnen. <BR /><BR />Immer häufiger werden Kindergärten und Schulen mit Situationen konfrontiert, in denen Kinder und Jugendliche ernste Probleme in der Klasse bereiten, bis hin zu gefährdenden Situationen. Aber auch andere auffällige Sozialverhalten nehmen zu. Aufgrund von Veränderungen im sozialen, ökonomischen und familiären Bereich gibt es immer mehr Kinder und Jugendliche in Notlagen und mit Schwierigkeiten. Zudem sind Bildungseinrichtungen immer häufiger auch mit ernsten psychischen Auffälligkeiten und Verhaltensproblemen (ADHS, Ängste, Störungen des Sozialverhaltens) und herausfordernden Phänomenen (Mobbing, Gewalt, Schulabsentismus) konfrontiert. <h3> Landesweit 20 Psychologen</h3> Zeit zum Handeln, befand man in der Landesregierung und hat den Ausbau des schulpsychologischen Dienstes beschlossen (wir haben berichtet). Insgesamt soll der Dienst künftig landesweit 20 Psychologen umfassen. Eine Ausschreibung für vier Stellen läuft derzeit, je eine pro Gesundheitsbezirk, angesiedelt jeweils beim psychologischen Dienst. Allerdings ist die Zahl eine verwaltungstechnische. Denn im Stellenplan des Sanitätsbetriebes sind zehn neue Stellen vorgesehen, die besetzt werden können. <BR /><BR />Das heißt konkret: Wenn sich mehr als vier geeignete Personen bewerben und auch die Aufnahme schaffen, stellt der Sanitätsbetrieb auch bis maximal zehn Personen an. Fünf Stellen für Schulpsychologen sind bereits besetzt und auch operativ – zwei im Gesundheitsbezirk Bozen, je eine in Meran, Brixen und Bruneck. Und dort hat man auch schon erste Erfahrungen mit dem neuen Angebot (siehe Interview). Die restlichen fünf Stellen, die auf die geplanten 20 noch fehlen, müssen noch geschaffen und dann ausgeschrieben und besetzt werden.<BR /><BR />„Der Ausbau des schulpsychologischen Dienstes ist ein erster, wichtiger Schritt. Entscheidend ist jetzt eine schnelle Hilfe direkt vor Ort – in Kindergärten und Schulen, wo Herausforderungen unmittelbar auftreten. Eine rasche Ersteinschätzung durch Fachkräfte ermöglicht es, Kinder und Jugendliche frühzeitig zu begleiten und das pädagogische Personal gezielt zu unterstützen“, erklärt Achammer. <BR /><BR />Ähnlich sieht es Gesundheitslandesrat Dr. Hubert Messner: „Unsere Rolle als Gesundheitsdienst ist es, betroffene Kinder und Jugendliche bei Bedarf schnell den spezialisierten Fachdiensten zuzuweisen und dafür zu sorgen, dass sie professionelle Hilfe und eine qualitativ hochwertige Betreuung erhalten“, erklärt er. Zudem werde die Prävention gestärkt: „Wir wollen Betroffene nicht erst dann unterstützen, wenn es bereits zu spät ist. Das stärkt Kinder, Jugendliche und ihre Familien und wirkt nachhaltig positiv auf unsere Gesellschaft als Ganzes.“ <h3> 5 Fragen an Andreas Huber, Psychologe und Psychotherapeut</h3><b>Welche Rolle kommt dem schulpsychologischen Dienst zu?<BR /></b>Andreas Huber: An Südtirols Schulen gibt es bereits viele unterstützende Dienste wie pädagogische Beratungszentren oder auch die Schulsozialpädagogen. Unsere Aufgabe ist es nicht, zusätzliche Ressourcen für deren Arbeit zur Verfügung zu stellen. Wir ergänzen das Angebot, wenn es um klinisch relevante Auffälligkeiten oder auch subklinische Störungen geht. <BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1206132_image" /></div> <BR /><BR /><BR /><BR /><BR /> <a href="mailto:redaktion@stol.it" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">Haben Sie einen Fehler entdeckt? Geben Sie uns bitte Bescheid.</a> <Rechte_Copyright></Rechte_Copyright>