Es gibt Personen, die respektiert man. Weil sie authentisch sind. Auch wenn man ihre Meinung nicht unbedingt teilt. Auch wenn ihre Meinung sogar auf Missmut stößt. Aber sie stehen für ihre Sache ein und kämpfen für diese. <BR /><BR />Man kann hier an Silvius Magnago denken. Oder auch an Hans Heiss. Eva Klotz – man kann zu ihrer Einstellung stehen wie man will – wurde sogar von den Italienern als „la Pasionaria“ respektiert, obwohl sie ihr ganzes politisches Leben ein „Los von Italien“ propagierte. <BR /><BR />Abgesehen von diesen bekannten Politikern gibt es auch in der Zivilgesellschaft unzählige Personen, die für ihre Sache einstehen und diese gegen alle Widerstände verteidigen.<BR /><BR />Und dann gibt es die anderen: die sogenannten „Fähnchen im Wind“. Sei es in der Politik, in der Zivilgesellschaft oder am Arbeitsplatz. Vor diesen sollte man sich in Acht nehmen. <BR /><BR /><embed id="dtext86-71433406_quote" /><BR /><BR />Diese „Windfähnchen“ tun das, was gerade von ihnen verlangt wird, auch wenn es nicht ihre Überzeugung ist. Wäre gerade Kommunismus angesagt, würde mancher Politiker wohl von einem auf den anderen Tag zum überzeugten Kommunisten, obwohl er zuvor noch ein Wirtschaftsliberaler war. <BR /><BR />Am Arbeitsplatz wechseln genannte Personen plötzlich ihre Linie, weil es der Vorgesetzte so will – und geben damit ihre eigene Meinung auf. Und in der Zivilgesellschaft trauen sich manche nicht, ihre Haltung offen zu vertreten, weil es ihnen schaden könnte.<BR /><BR />Wir bräuchten wieder mehr Menschen, die Rückgrat zeigen. Menschen, die ihre Meinung nicht wie ihre Unterhosen wechseln, sondern zu ihren Überzeugungen stehen – auch dann, wenn es unbequem wird. <BR /><BR />Zivilcourage heißt, den Mut aufzubringen, die eigene Stimme zu erheben. Eine Gesellschaft lebt von Vielfalt der Meinungen, von Debatte und Streitkultur – nicht von Einheitsbrei und Angepasstheit.<BR /><BR /><embed id="dtext86-71433407_quote" /><BR /><BR />Gerade heute, in einer Zeit, in der Likes und schnelle Zustimmung oft mehr zählen als innere Überzeugung, braucht es Persönlichkeiten, die ehrlich auftreten, die sagen, was sie denken, und die für ihre Werte einstehen. <BR /><BR />Authentizität mag nicht immer bequem sein, aber sie ist glaubwürdig. Und Glaubwürdigkeit ist die Grundlage für Vertrauen.<BR /><BR />Darum sollten wir uns wieder mehr trauen: unsere Haltung offen zu zeigen, auch wenn sie aneckt. Nicht jedem Trend hinterherzulaufen, sondern bewusst für etwas einzustehen. Wer klar, ehrlich und direkt ist, inspiriert andere. Und nur so kann eine Gesellschaft wachsen.<BR /><BR /> <a href="mailto:arnold.sorg@athesia.it" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">arnold.sorg@athesia.it</a>