Als zentrales Anliegen der deutschsprachigen Schulen hob Bildungslandesrat Philipp Achammer die Schulsozialarbeit hervor. Diese sei mittlerweile ein integraler Bestandteil des Schulalltags und umfasse nicht nur Intervention und Prävention, sondern auch individuelle Förderung sowie enge Kooperation mit Fachstellen. Der Erfolg spiegle sich in den Zahlen wider: Gab es im Jahr 2004 lediglich drei Stellen im Bereich Schulsozialarbeit, sind es heute 89; in Teil- und Vollzeit. Für das kommende Schuljahr sei zudem eine Ausweitung auf den Kindergarten geplant. Ergänzend dazu soll auch die Schulpsychologie in Zusammenarbeit mit dem Sanitätsbetrieb gestärkt werden.<h3> Schulen sollen vielfältiger und inklusiver werden</h3>Auch Landesschuldirektorin Sigrun Falkensteiner definierte im Rahmen der Pressekonferenz ein zentrales Ziel für das kommende Schuljahr: die Förderung von Heterogenität. „Wir müssen Unterschiede als solche annehmen und dürfen sie nicht zu Differenzen machen“, so Falkensteiner. Ziel sei es, die Schulen vielfältiger und inklusiver zu gestalten. Neben der Schulsozialarbeit solle deshalb auch die Begabtenförderung ausgebaut werden – zusätzlich zur Unterstützung bei Lernschwächen. Auch das Lehrpersonal soll durch gezielte Aus- und Weiterbildungsangebote weiter gestärkt werden. <h3> Kennzahlen zeigen hohe Qualität und steigendes Plansoll</h3>Wie die Kennzahlen für das Schuljahr 2024/25 zeigen, stehe man aber trotz zahlreicher Herausforderungen gut da. Nicht nur die Qualität in der Begleitung von Kindern und Jugendlichen, sondern auch die erreichten Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler seien hoch. Dies werde durch verschiedene Monitoringmaßnahmen wie die externe Evaluation und Lernstandserhebungen wie die PISA-Studie bestätigen. Neben didaktischen Kompetenzen sei die deutsche Bildungsdirektion aber auch bemüht, die physische Aktivität zu fördern. So gab es im laufenden Schuljahr 42 Sportveranstaltungen mit 14.400 Teilnehmern.<BR /><BR />Im Bereich Personal wurden ebenfalls Kennzahlen vorgestellt. Die Zahl der Kinder in deutschsprachigen Kindergärten und Schulen ist leicht zurückgegangen, was zu einer Erhöhung des Plansolls geführt hat. Das bedeutet, dass mehr Lehrpersonen zur Verfügung stehen, um sich intensiver um weniger Kinder zu kümmern. Auch gab es einige Wechsel bei den Schulführungskräften. Von 71 Bewerbern konnten sich 23 angehende Schulführungskräfte durchsetzen.<h3> Noch mehr Herausforderungen für ladinischsprachige Schulen</h3>Was die ladinischsprachige Schulgemeinschaft betrifft, ergänzte Landesrat Daniel Alfreider: „Wir sind ein kleines Schulsystem, stehen aber vor denselben Herausforderungen wie die anderen Sprachgruppen – und teilweise vor noch größeren.“ Etwa müsse didaktisches Material oft eigenständig entwickelt werden. <BR /><BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1176036_image" /></div> <BR /><b>Heterogenität im Bildungssystem soll durch Talentförderung und Schulsozialarbeit gelingen. Woher soll das Fachpersonal kommen?</b><BR />Philipp Achammer (im Bild): In den letzten Jahren haben wir in allen Bereichen personell aufgestockt – an fehlenden Stellenausschreibungen kann es nicht liegen. Vor allem in der Sozialpädagogik ist es eine Herausforderung, Personal zu finden. Der Fachkräftemangel betrifft jedoch viele Sektoren, nicht nur den Bildungsbereich.<BR /><BR /><b>Sind Ihnen Neuigkeiten bezüglich der angekündigten Protestaktion des Lehrpersonals bekannt?</b><BR />Achammer: Soweit ich weiß, haben sich einige Lehrkräfte bereits für eine Teilnahme entschieden. Dennoch ist auf eine Beruhigung der Lage zu hoffen. Die rund 11-prozentige Gehaltserhöhung ist aus meiner Sicht ein deutliches Signal, dass Bewegung in der Sache ist.<BR /><BR /><b>Was halten Sie von der aktuellen Debatte rund um das Handyverbot an Schulen?</b><BR />Achammer: Zwar gab es ein Schreiben des italienischen Bildungsministers Giuseppe Valditara, die Entscheidung ist jedoch autonome Zuständigkeit. Smartphones grundsätzlich, also auch für didaktische Zwecke, zu verbannen, finde ich schwierig. Viel wichtiger ist es, den verantwortungsvollen Umgang mit digitalen Medien zu fördern, wie bei der Initiative „Smartphone-Führerschein“.