Bozen hat viel vor: Im Sport- und im Bildungsbereich, doch auch im Kulturbereich gibt es Nachholbedarf. Mit einem Überschuss von 152 Millionen Euro wäre vieles möglich – doch Mehrkosten von über 20 Millionen Euro machen viele Träume nun zunichte. <BR /><BR /><?O_Tiefgestellt><?_O_Tiefgestellt>9 Millionen Euro Mehrkosten für den Strom und mindestens weitere 9 Millionen Euro für die gestiegenen Kosten im Baubereich: Mit diesen Zahlen sieht sich derzeit der Bozner Stadtrat konfrontiert. Deshalb wird dieser Tage auch der Haushaltsvoranschlag angepasst und die nicht geplanten Ausgaben müssen mit jenem Teil des Überschusses, der noch nicht verplant ist, gedeckt werden. <BR /><BR />Glücklicherweise verfügt die Landshauptstadt über einen stattlichen Überschuss, der sich auf 152 Millionen Euro beläuft. Nur 56 Millionen Euro davon sind allerdings frei, also nicht zweckgebunden. „Wenn wir dieses Geld nun nicht hätten, hätten wir große Probleme“, betont Vizebürgermeister Luis Walcher. Denn die hohen Stromkosten und die stark gestiegenen Baukosten waren natürlich nicht geplant. <h3> Neubau muss warten</h3>Worauf muss die Gemeinde nun – wenn das Geld für Investitionen weniger wird – verzichten? „Wir merken jetzt schon, dass sich die gestiegenen Kosten auswirken“, sagt Walcher. Unter anderem falle der Neubau des Schwimmbades Pircher in der Pfarrhofstraße erst einmal flach, um nur ein Beispiel zu nennen. „Eigentlich wäre dieses Projekt vorrangig gewesen, da sich das Schwimmbad in einem sehr schlechten Zustand befindet“, bedauert Walcher. Und es sei noch nicht absehbar, wie lange die Kostenexplosion andauert bzw. wie schnell sich das Preisniveau wieder normalisiert. <BR /><BR />Unter anderem sind die Asphaltierarbeiten in den vergangenen Monaten doppelt so teuer geworden. Die Baufirmen schieben die Arbeiten deshalb auf und hoffen darauf, dass sich das Preisniveau wieder normalisiert. Das jedoch führt in Bozen dazu, dass Baustellen, die bereits eingerichtet sind, still stehen – mit all den daraus folgenden Konsequenzen für die Mobilität. „Das sehen wir derzeit zum Beispiel in der Meraner Straße, wo die Bauarbeiten für den Radweg längst abgeschlossen sind, jedoch noch der Asphalt fehlt, um die Straße benutzen zu können“, ärgert sich Vizebürgermeister Walcher. <h3> Baustellen bleiben offen</h3>Das sei möglich, da die Baufirmen Verträge hätten, die eine gewisse Frist für das Ende der Bauarbeiten vorsehen, in diesem Fall August. „Angesichts der Preissituation versuchen die Firmen abzuwarten und den Beginn der Arbeiten möglichst weit zu verschieben“, schildert Walcher das Problem. Leider seien diesbezüglich auch der Gemeinde die Hände gebunden. <BR /><BR />Selbiges gilt in der Böhlerstraße, wo sich derzeit auch viele Bürger über den schlechten Straßenzustand und die nicht enden wollende Baustelle ärgern. Auch in der Reschenstraße, wo bereits der Zuschlag für die Asphaltierungsarbeiten erteilt wurde, muss die Gemeinde angesichts der Preise nachverhandeln. „Das machen wir auch“, sagt Walcher, jedoch nur anhand konkreter und nachweisbarer Fakten. Walcher rechnet dadurch mit Mehrkosten von mindestens 9 Millionen Euro im Baubereich.