Angelika Stampfl weiß, wovon sie redet. Einerseits als Vorsitzende der Aktiven Eltern von Menschen mit Behinderung (AEB), andererseits als Krankenpflegerin in der Altenpflege. „Wir haben so viel Aufgaben, die Menschen mit Behinderung gut übernehmen könnten. Damit wären wir entlastet und diese Menschen hätten eine sinnvolle Aufgabe“, sagt sie.<BR /><BR />Ihr schweben dabei zusätzliche anerkannte Hilfsberufe vor. Doch der erste Schritt, so Stampfl, müsste sein, dass Schüler mit Beeinträchtigung bis zur Matura kommen. „Und zwar vorzugsweise in allen Landesfachschulen, denn dort ist die Ausbildung praxisbezogen. Das kommt unseren Kindern entgegen“, so Stampfl. Die Realität sehe häufig so aus, dass diese Schüler entweder nach der 3. Klasse die Schule verlassen müssten. „Oder Eltern schreiben sie in Gymnasien ein, nur weil sie dort sicher 5 Jahre aufgehoben sind“.<BR /><BR /> Soziallandesrätin Rosmarie Pamer findet den AEB-Vorschlag nicht uninteressant, verweist aber auf den Arbeitsservice, der individuelle Projekte für Menschen mit Beeinträchtigung erarbeite: „Es ist immer sehr genau zu schauen, welche Aufgaben der oder die Einzelne übernehmen kann. Und zwar so, dass daraus ein fixer Arbeitsplatz erwächst.“ Ob es neue, eigene Berufsbilder brauche, könne im Rahmen der Diskussion über Berufsbilder im Sozialbereich unter der Ägide von Personallandesrätin Magdalena Amhof besprochen werden. Eine Idee könnte auch sein, sich den Ausbildungsbereich noch einmal genauer anzuschauen, um mehr Ausbildungen für Menschen mit Beeinträchtigungen zugänglich zu machen. <BR /><BR />Skeptisch ist Martina Ladurner, Präsidentin des Verbandes der Seniorenwohnheime: „Ab 15 Vollzeitstellen außerhalb der Pflege – der Bereich ist gesetzlich explizit ausgenommen – sind wir verpflichtet, Personen mit Beeinträchtigung einzustellen. Wir tun das, wo es geht, etwa in der Küche oder in den Wäschereien.“ In der Pflege hingegen könne nur arbeiten, wer eine der entsprechenden Ausbildungen habe. Treffe dies auf Personen mit Beeinträchtigung zu, gut. Zudem werde das Personal in den Heimen nicht dadurch entlastet, wenn auch noch Angestellte mit Betreuungsbedarf hinzukämen, gibt sie zu bedenken.