<h3> „Schwerer Schlag gegen organisierte Kriminalität“ </h3> Für Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) war damit ein „schwerer Schlag gegen den Menschenhandel und die organisierte Kriminalität“ gelungen, sagte er bei dem Medientermin in der Tiroler Landespolizeidirektion in Innsbruck. <BR /><BR />Nach drei Jahren Ermittlungen befanden sich nun zehn Tatverdächtige in Haft. Drei der Beschuldigten sind in Salzburg in Untersuchungshaft, darunter eine Österreicherin und eine Rumänin. <h3> Mutmaßlicher Kopf des Netzwerks auf der Flucht </h3> Bereits Mitte Oktober steht ein mehrtägiger Prozess in der Causa an. Die weiteren Verdächtigen sitzen in Spanien sowie Kolumbien in Haft, Auslieferungsverfahren wurden bereits eingeleitet. Der mutmaßliche Kopf des Netzwerks dürfte sich in der Türkei verstecken.<h3> Anstoß für umfangreichen Ermittlungen war Rotlichtkontrolle in Ischgl </h3> Den Anstoß für die umfangreichen Ermittlungen hatte eine routinemäßige Rotlichtkontrolle im September 2022 in Ischgl im Nordtiroler Bezirk Landeck gegeben. Bei der Befragung einer Kolumbianerin ergab sich der Verdacht, dass sie Opfer von Menschenhandel sein könnte. “Sie musste den Großteil ihres Geldes an einen Mann weitergeben„, beschrieb die Leiterin des Tiroler Kriminalamts, Katja Tersch, das erste Aufkeimen des Verdachts. Im Zuge der Ermittlungen stießen die Beamten auf weitere Opfer.<BR /><BR />Bundeskriminalamtsleiter Andreas Holzer sprach von einer “typischen, kriminellen Vereinigung„, die sich anschließend herauskristallisierte. Sie war sehr “arbeitsteilig„ vorgegangen. Die Frauen wurden unter falschen Versprechungen von Kolumbien nach Österreich gelockt. Bei der Ankunft hatten sie bereits “Schulden„ in der Größenordnung von 10.000 Euro “angehäuft„, die sie “abarbeiten„ mussten.