„Größere Schulen lassen sich nicht herzaubern und man kann sie auch nicht auseinanderreißen. Also braucht es viel Strategie und Verhandlungsgeschick, um die vielen Platzprobleme zu lösen“, sagt Claudia Tomio, die Direktorin des Gemeindeamtes für Bildung und Schulen. Aber darüber hinaus erlegt sich Tomio Schweigen auf. „Ich kann nicht unseren Verhandlungspartnern über die Medien Lösungen mitteilen“, sagt sie. Denn Platzprobleme in den Schulen seien immer sehr delikate Angelegenheiten. <BR /><BR />„Wir sind im Wachsen. Wir mussten bereits in diesem Schuljahr den Musikraum für eine Klasse der Mittelschule Rosegger zweckentfremden. Im Herbst kommt eine weitere Klasse dazu. Um den Musikraum wieder verwenden zu können, brauchen wir also 3 Klassenräume und kleinere Ausweichräume“, sagt Michaela Dorfmann, die Direktorin des Schulsprengels Meran-Untermais mit insgesamt 760 Schülern. <BR /><BR />Eine Lösung, zu der es bereits einen Lokalaugenschein gegeben hat, liegt nahe – und zwar im Ex-Schülerinnenheim Maria Ward. Dazu müssen allerdings die Räume angepasst werden. Kostenpunkt für die Gemeinde, die für Grund- und Mittelschulgebäude zuständig ist: 100.000 Euro. <BR /><BR />Platzprobleme hat auch die Grundschule Erckert mit ihrer Außenstelle im Alten Rathaus in der Matteotti-Straße. In diesem Fall ist die Gemeinde versucht, mit den Nachbarn zu reden.<BR /><BR />Unter Platzproblemen leidet auch die Grundschule Wolkenstein. Eine Container-Lösung wurde aber bereits aus finanziellen Gründen – nach den hohen Ausgaben für die geflutete Segantini-Schule – verworfen. Für Dagmar Morandell, Direktorin des Schulsprengels Meran-Stadt, brauche es ein Schulraum-Konzept für ganz Meran. Denn die Platznot in den Schulen ziehe sich durch die ganze Stadt „Für einen zeitgerechten Unterricht braucht es geeignete Lern- und Ausweichräume, besonders um der großen Heterogenität der Schüler gerecht zu werden. Eine Klasse, ein Raum ist überholt“, sagt Morandell. Zudem hätte das Land den Stadtschulen deswegen eine Personalaufstockung gewährt. „Aber wenn wir die Klassen nicht teilen können, weil die Räume fehlen, dann bleibt die personelle Hilfe auf halbem Weg stecken“, merkt Morandell an. <BR /><BR />Und ein chronisches Platzproblem hat der Schulsprengel Meran-Obermais. Seit die Mittelschule ins Ex-Maiense-Gebäude umsiedeln konnte, sind im Alten Rathaus nun alle 3 fünften Klassen der Grundschule geparkt. Umbaupläne im Alten Rathaus stehen seit langem. Danach sollten dort 4 Klassen Platz finden plus Verwaltungsräume. Aber bis dahin muss die Gemeinde zaubern. Vielleicht gelingt es sogar, in der angrenzenden italienischen Grundschule De Amicis zwischenzeitlich Räume nutzen zu können.