Mit ihrer Version des Gianna-Nannini-Hits „Latin Lover“ begeisterte sie am Donnerstagabend das Publikum auf dem italienischen Fernsehsender „Sky“. Juror Francesco Gabbani adelte sie als „Janis Joplin Südtirols“. Auch das Musikmagazin „Rolling Stone“ war voll des Lobes: Es vergab die höchste Bewertung des Abends und zählt Duschek bereits zu den Favoritinnen für die Liveshows, wie die italienische Tageszeitung „Alto Adige“ berichtet.<BR /><BR />Begleitet wurde die Musikerin von ihrer Mutter Ulrike Ceresara, Gemeinderätin in Meran. Duschek selbst ist vielen bereits als Straßenmusikerin bekannt – jetzt will sie ihre Energie auch auf die große Bühne bringen, wie sie im Interview mit der Tageszeitung rklärt.<BR /><BR /><b>Nina, was steckt hinter deinem Auftritt bei „X Factor Italia“? <BR /></b>Nina Duschek: Ich habe mich selbst angemeldet, weil ich dieses Jahr den Fokus auf Talente legen wollte. Ich habe es versucht, bin zum Vorsprechen gegangen und wurde zu den Auditions eingeladen! In der Sendung werde ich von meiner Mutter begleitet. Natürlich sind wir sehr früh zu den Studios gegangen, und ich habe fast nicht geschlafen. Wir mussten in diesem Warteraum warten. Ich habe andere Künstler kennengelernt, eine schöne Atmosphäre. Es gab keinen Wettbewerb, sondern Unterstützung, eine fantastische Erfahrung. Dann die vier „Ja“ der Juroren! Allein dort zu sein war schon eine Befriedigung, aber beim Stück von Gianna Nannini habe ich mich wirklich wiedergefunden. Ich habe gezeigt, dass ich Biss habe: alleine mit meiner Gitarre, so wie meine Karriere vor Jahren auf der Straße begonnen hat. Ich habe es geschätzt, dass Gabbani sagte, dass ich spielen kann.<BR /><BR /><b>Wie aufgeregt warst du?<BR /></b>Duschek: Als ich vor dem Publikum auftrat, war es ein Moment, den ich für immer in Erinnerung behalten werde. Ich fühlte mich am richtigen Platz. Anfangs war ich ein wenig nervös, und ich glaube, das hört man in der Stimme, aber zum Glück habe ich das Stück genug geübt. Ich wollte die Worte nicht vergessen. Ich habe es sehr genossen und blieb mit beiden Füßen fest auf dem Boden, der diesmal die Bühne war und nicht die Straße.<BR /><BR /><b>Leb wohl, Straßenmusik?</b><BR />Duschek: Überhaupt nicht, ich sehe mich als ein „Tier“ der Straße und Bühne, wobei diese beiden Welten natürlich unterschiedlich sind. Die Straße gibt dir Dinge, die die Bühne nicht erlaubt, und umgekehrt, aber ich fühle mich in beiden Welten wohl. Kurz gesagt: Ich will Musik machen! Genau. Die Bühne ist ein Weg, meine Musik mehr Menschen zugänglich zu machen.<BR /><BR /><b>Fühlst du dich ein wenig wie Gianna Nannini, in Bezug auf Charisma, Charakter und Biss?<BR /></b>Duschek: Sie ist eine Persönlichkeit voller Biss, lässt sich von niemandem etwas sagen, weiß, was sie will, und deshalb ist sie einfach Gianna Nannini. Eine Frau, die soziale Sensibilität besitzt… Eine Eigenschaft, die ich schon immer hatte. Meine Musik muss Botschaften enthalten und einen Einfluss auf die Gesellschaft haben. Ich sage Dinge, die zum Nachdenken anregen können. Vielleicht trete ich auch mal jemandem auf die Füße, weil meiner Meinung nach bestimmte Dinge ausgesprochen werden müssen, auch laut!<BR /><BR /><BR /><b>Würdest du deine Freiheit für Ruhm aufgeben?<BR /></b>Duschek: Man muss sich anpassen, aber natürlich ohne die eigene Authentizität zu opfern. Nein, ich würde das nicht tun. Mein Glück ist, dass ich gerne experimentiere und Spaß an neuen Genres und Versionen von mir selbst habe und dass ich Ratschläge annehmen kann.<BR /><BR /><b>Ist deine Stimme nur Talent oder auch Disziplin?<BR /></b>Duschek: Talent ist nur eine Zutat, vorausgesetzt, du hast es, musst du wissen, wie du es „zubereitest“. Disziplin fehlte mir in der Vergangenheit. Ich habe Vocal Performance an der „Bimm“ in Berlin studiert. Ich habe die Bedeutung von Disziplin gelernt und mir selbst auch mal einen Tritt in den Hintern gegeben.<BR /><BR /><BR /><b>Dein musikalisches Vorbild?<BR /></b>Duschek: Lady Gaga, ihre vielen Versionen. Ich habe mich immer in ihr wiedergefunden und schätze sie als Persönlichkeit, die gegen den Strom geht. Was sie tun will, tut sie, und sie lässt sich nicht von äußeren Umständen beeinflussen.