Für die Staatsanwälte Giuliano Mignini und Manuela Comodi hat der vor zehn Monaten begonnene Prozess eindeutig gezeigt, dass die beiden Angeklagten am 1. November 2007 die junge Austauschstudentin brutal umgebracht hätten. Die Anklage verwies dabei vor allem auch auf DNA-Spuren von Knox und ihrem Freund auf einem Messer, das die Tatwaffe gewesen sei. Die Ankläger forderten am Samstag in ihren Plädoyers neben der lebenslangen Haft auch eine neunmonatige Isolationshaft für die amerikanische Studentin Knox, auch „Engelsgesicht mit Eisaugen" genannt. Sollecito soll nach dem Willen der Staatsanwälte zwei Monate isoliert inhaftiert werden.Beide Angeklagten beteuerten ihre Unschuld. Ein Urteil wird für die ersten Dezembertage erwartet.Der 22-jährigen Knox und dem 24-jährigen Sollecito wird vorgeworfen, Kercher vergewaltigt und umgebracht zu haben. Die 22-jährige Britin war halbnackt und mit durchschnittener Kehle in ihrer Wohnung in der umbrischen Hauptstadt, die sie mit Knox teilte, gefunden worden. Nach Ansicht der Anklage wurde Kercher getötet, weil sie sich weigerte, bei Sexspielen mitzumachen. Die Staatsanwaltschaft wirf Knox auch vor, einen „Unschuldigen" belastet zu haben und bezieht sich dabei auf den Kongolesen Patrick Lumumba, der in der ersten Phase der Ermittlungen von der Amerikanerin des Mordes an Meredith bezichtigt worden war. Lumumba hatte einen Monat im Gefängnis verbracht ehe seine Unschuld bewiesen werden konnte. Lumumba führt nun einen Prozess wegen Verleumdung gegen Knox. Wegen Beteiligung an dem aufsehenerregenden Verbrechen war ein junger Ivorer bereits Ende Oktober zu 30 Jahren Haft verurteilt worden. Diese Woche hat der Berufungsprozess begonnen. stol/d