Konzepte für einen Anschluss der Überetscher Gemeinden via Minimetro oder Tram liegen bereits seit Wochen vor, allerdings hatten die vergleichsweise hohen Kosten für Realisierung (rund 200 Millionen Euro) und Betrieb (rund acht Millionen Euro pro Jahr) eine Umsetzung bis dato verhindert. "Wir haben derzeit nicht die Mittel, eine dieser Lösungen zu verwirklichen, und zwar auch dann nicht, wenn die Gemeinden sich an den Kosten beteiligen", so Durnwalder. Bei seiner Vorstellung in der Landesregierung hat Landesrat Widmann heute neben den Kosten noch ein zweites Problem angeführt: Sowohl Tram als auch Minimetro würden nur mit entsprechenden Zubringern von den Überetscher Ortschaften aus funktionieren. "Zudem würden wir zu den Stoßzeiten in der Früh und am Abend sehr große Kapazitäten benötigen, die während des Tages dann aber brachliegen würden", so Widmann.Altnerativlösung Metrobus Der Landesrat hat der Landesregierung deshalb eine Alternativlösung vorgestellt, und zwar jene eines Metrobus. Es handelt sich um Busse, die über eine Vorzugsspur verfügen und dank grüner Welle schnell und ohne Verzögerungen von den Überetscher Ortschaften ins Stadtzentrum von Bozen gelangen könnten. Die Kosten zur Verwirklichung eines solchen Konzepts beliefen sich auf geschätzte 70 Millionen Euro, es wäre darüber hinaus auch eine Kombination vorstellbar (Metrobus bis Sigmundskron, Tram von dort ins Stadtzentrum), die allerdings rund 120 Millionen Euro kosten würde. "Für die Metrobus-Lösung sprechen in jedem Fall die schnelle Umsetzbarkeit und die vergleichsweise niedrigen Betriebskosten von rund 1,8 Millionen Euro jährlich", so Widmann. Gemeinsam mit den Überetscher Gemeinden und der Gemeinde Bozen will der Landesrat nun über diesen Lösungsansatz diskutieren. Darüber hinaus will man sich bereits funktionierende Beispiele von Metrobussen ansehen, etwa im französischen Nantes. "Erst danach werden wir eine Entscheidung treffen, und zwar gemeinsam mit den Gemeinden, die sich ja auch finanziell an der Umsetzung beteiligen", so Durnwalder.