s+ hat sie einen Tag lang begleitet – und einen Bergungseinsatz aus nächster Nähe beobachtet. <BR /><BR />Durch die Bäume der Wälder, die die Piste „Altin“ bei Piz La Ila abgrenzen, sieht man etwas Rotes am Himmel. Man hört ihn zwar, und doch rückt er unerwartet ins Blickfeld: Der Notarzthubschrauber des Aiut Alpin Dolomites ist klein und wendig, er fliegt auf die steile Piste zu, stützt sich mit nur einer Kufe darauf ab und lässt den Notarzt aussteigen. Dieser klettert einige Dutzend Meter die Piste hinauf, und als er den Verletzten erreicht, ist der Hubschrauber schon wieder verschwunden. <BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="850067_image" /></div> <BR />Bei dem am Boden liegenden Mann handelt es sich um einen pensionierten Fallschirmspringer, der wenige Minuten zuvor zu Sturz gekommen war und sich eine Beckenverletzung zugezogen hatte. Im steilen Gelände der roten Piste gibt es für ihn kein Vor und kein Zurück mehr. <BR /><BR />Kaum haben Notarzt und Carabinieri den Rentner erstversorgt und auf eine Trage gehievt, schwebt der rote Vogel wieder über der Piste: Diesmal direkt über dem Verletzten und so tief, dass Schnee aufgewirbelt wird und allen im Umkreis von 10 Metern klirrend kaltes, pulverisiertes Eis ins Gesicht peitscht. Im künstlich erzeugten Schneesturm wird eine Seilwinde heruntergelassen und vom Notarzt an der Trage befestigt. Verletzter und Sanitäter werden hochgezogen, während der Notarzthubschrauber seinen Flug fortsetzt. <BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="850070_image" /></div> <h3> Landeskommandant hilft bei Bergungseinsatz mit </h3>Auf der Piz la Ila bleiben die Einsatzkräfte zurück, von denen einige während des Rettungseinsatzes Dutzende heranfahrende Skifahrer aufgehalten hatten. Unter den Einsatzkräften, die dafür sorgten, dass sich die Menschen nicht der Unfallstelle näherten, findet sich auch der Landeskommandant der Carabinieri höchstpersönlich, Oberst Raffaele Rivola. <BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="850073_image" /></div> <BR /><BR />Rivola ist in der Emilia-Romagna geboren und aufgewachsen, seit der Kindheit aber mit Südtirol verbunden. „Ich weiß um die Bedeutung der Carabinieri auf den Skipisten, vor allem wenn so viele Touristen nach Südtirol kommen. Aus diesem Grund habe ich mich auch dafür eingesetzt, den Pistendienst zu fördern“, so Rivola. <BR /><BR />Er selbst ist passionierter Skifahrer, „obwohl ich erst mit 25 Jahren zum ersten Mal auf die Ski gestiegen bin“, gibt er sich bescheiden, carvt aber gekonnt durch das gesamte Skigebiet, um den Kollegen der Stationen von Corvara und Abtei einen Besuch abzustatten und sich bei den Beamten auf Skiern für ihr Engagement zu bedanken. <BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="850076_image" /></div> <div class="img-embed"><embed id="850079_image" /></div> <BR /> Ungari und Bernhart decken gemeinsam rund 90 Kilometer Pisten ab – auf Skiern, aber auch mit dem Schneemobil. Die Bergfahrt mit letzterem läutet den Arbeitstag ein: Auf dem Weg von der Carabinieri-Station auf die Piste Nr. 8, die unterhalb des Sessellifts „Costes Da L'Ega“ verläuft, hält Stabsgefreiter Ungari seinen Motorschlitten an und lässt ihn rückwärts den Hang hinunterfahren. Er zieht einen Karton von der Piste, der für die ersten Skifahrer zum verhängnisvollen Hindernis hätte werden können. <BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="850082_image" /></div> <BR />Ausschau halten müssen die beiden Beamten auch nach grünen Flecken: Diese melden sie unverzüglich dem Chef vom Dienst der jeweiligen Pisten, der daraufhin den Abschnitt absperrt und mit der Pistenraupe neu präpariert. „Die Zusammenarbeit mit den Pistenbeauftragten kommt den Skifahrern, aber auch den Pistenbetreibern selbst zugute“, erklärt Stabsgefreiter Ungari. <BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="850085_image" /></div> <BR /><BR />Die erste Bergfahrt des Tages führt die beiden Carabinieri weiter durch den Wald und über die Pralongià zur Bergstation des gleichnamigen Sessellifts, wo ein stehender Skifahrer beim Anblick der herannahenden Motorschlitten erschrickt und in den Schnee fällt. Auf den Motorschlitten „Augen immer offen halten!“, heißt es täglich vor Dienstantritt von Stabsfeldwebel Armando Di Genova, dem langjährigen Kommandant der Carabinieri-Station von Corvara. Bernhart steigt unverzüglich von seinem Schneemobil und hilft dem Mann wieder auf die Beine. Dieser bedankt sich und freut sich, die pistenkundigen Carabinieri um Rat bitten zu können, wohin er fahren könne. <BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="850088_image" /></div> <BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="850091_image" /></div> <h3> Rettungsanhänger, Defibrillator & Lawinenausrüstung </h3>Vorsicht beim Schneemobilfahren ist nicht nur in Bezug auf Skifahrer geboten: Das Fahrzeug im steilen Gelände zu beherrschen, ist kein Leichtes, und Bernhart muss doppelt so wachsam sein, zumal er einen Motorschlitten mit Rettungsanhänger fährt. Ein Blick auf das Schneemobil verrät die Vielfalt der Einsätze, für die die Beamten gerüstet sind: Ein Defibrillator gehört zur Ausstattung, dessen Tauglichkeit täglich überprüft wird, so auch die Lawinenausrüstung – alles Gegenstände, die auch zusätzliches Gewicht bedeuten und die Fahrkünste der „Schnee-Biker“ fordern. <BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="850094_image" /></div> <BR />Außerdem lassen sich die mehrere Hundert Kilogramm schweren Schneemobile im steilen Gelände nicht immer leicht beherrschen. „Wenn man bergwärts fährt, tendieren sie dazu, sich aufzubäumen und umzukippen“, erklärt Stabsunteroffizier Bernhart. Während der Fahrt auf dem Motorschlitten verlagert er sein Gewicht mehrmals nach links und rechts, indem er seinen Oberkörper auf die Bergseite beugt.<BR /><BR />Voller Körpereinsatz und volle Konzentration sind besonders bei hoher Geschwindigkeit gefordert: Die Schneemobile können eine Geschwindigkeit von 160 Stundenkilometern erreichen. „Ich bin einmal mit 120 Stundenkilometern die Pisten hinuntergefahren. Eine junge Frau hatte einen Herzstillstand erlitten, wir mussten schnell ihren Standort erreichen“, erinnert sich Bernhart.<BR /><BR />3-mal rücken sie an diesem Tag aus, damit Eltern ihre Kinder oder Paare einander wiederfinden: Übers Funkgerät nehmen sie Kontakt zu den Kollegen im entsprechenden Gebiet auf und führen die Familien wieder zusammen. „Es werden auch sehr oft Ski verwechselt oder vergessen, Diebstähle sind eher selten“, berichtet Ungari. <h3> Haftpflichtversicherung: So wird kontrolliert </h3>Neben Suchaktionen und Rettungseinsätzen verfassen die Carabinieri auch an Ort und Stelle Unfallberichte – „das gibt den einzelnen Personen und den Pistenbetreibern größere rechtliche Sicherheit“, so Bernhart. <BR /><BR />Genauso können sie aber auch Menschen ahnden, die die Regeln nicht einhalten: „Die Haftpflichtversicherung ist auf den Skipisten seit 1. Jänner 2022 obligatorisch“, erklärt Ungari. Das bedeute allerdings nicht, dass jeder Skifahrer den Nachweis seiner gültigen Haftpflichtversicherung bei sich tragen müsse – „wir bitten sie meistens, uns den Nachweis im Nachhinein zukommen zu lassen“ <BR /><BR />Und nicht nur mit bürokratischen Angelegenheiten sind die beiden Beamten nach Pistendienstschluss beschäftigt: Nach der letzten Talfahrt mit den Schneemobilen, bei der sie kontrollieren, dass sich keine Personen mehr auf den Pisten aufhalten, verfassen die Carabinieri in der Station Berichte, überprüfen die Tauglichkeit der Ausrüstung – und bereiten sich auf den nächsten, wegen der hohen Besucherzahl auf den Pisten meist einsatzreichen Tag vor. <BR /><BR /><BR /><BR /><BR /><BR /><BR /><BR /><BR /><BR />