Andreas Schatzer, der Präsident des Gemeindenverbandes, fordert ein „rigoroseres Durchgreifen“ in Sachen Impfung und stellt die 1G-Regel zur Debatte. <BR /><BR /><BR /><BR />Seit 6 Wochen touren die Impfbusse durchs Land. Mittlerweile sind es deren 4, die die Impf-Teams bis in die kleinsten Orte bringt. Der Zulauf allerdings ist von Gemeinde zu Gemeinde völlig unterschiedlich. Ein Blick auf die Statistik zeigt, dass die größten Impfmuffel nach wie vor in Passeier und Ulten sitzen.<BR /><BR />So richtig eine Erklärung dafür, dass in seiner Gemeinde mehr als jeder dritte Bürger über 60 Jahren noch immer nicht gegen Corona geimpft ist, hat Robert Tschöll, Bürgermeister von <Fett>St. Leonhard i.P.</Fett> nicht. „Wir hatten viele Infizierte, die jetzt mit dem Impfen noch zuwarten“, versucht er eine Analyse. <BR /><BR />So richtige Impfgegner gebe es in St. Leonhard nämlich keine. Es herrsche die ganz normale Skepsis, wie andernorts auch. Zumal am 1. September den ganzen Tag der Impfbus in St. Leonhard i.P., am 2. September in der Nachbargemeinde St. Martin Halt macht, werde auch in seiner Gemeinde die Durchimpfungsrate deutlich ansteigen, ist Tschöll überzeugt.<BR /><BR /><b>„Gallisches Dorf im positiven Sinne“</b><BR /><BR />Ganz anders das Bild in <Fett>Kurtinig</Fett>. Mit nur 2,2 Prozent hat die der Unterlandler Gemeinde landesweit die wenigsten ungeimpften über 60-Jährigen. Und auch bei den unter 60-Jährigen liegt man mit 33,3 Prozent an Ungeimpften unter dem Landesdurchschnitt von 37 Prozent an Ungeimpften. „Wir sind sozusagen das Gallische Dorf im positiven Sinne“, lacht Bürgermeister Manfred Mayr. <BR /><BR />Zusammen mit dem Kinderarzt Dr. Alfons Haller hat Mayr von Beginn an massiv Werbung für eine Corona-Impfung gemacht. „U.a. haben wir in Kurtinig einen Impftag organisiert, an dem sich immerhin 300 Leute haben impfen lassen“, so Mayr. <BR /><BR />Zudem habe es im Dorf 2 Mitarbeiterinnen aus dem Sozialbereich gegeben, die schwer an Corona erkrankt sind. „Die haben dann irgendwie wie Testimonials für die Impfung gewirkt“, so Mayr. „Und wir haben das Glück, dass wir nur vereinzelte Impf-Gegner im Dorf haben.“ Alles zusammengenommen habe eben für die gute Durchimpfungsrate in Kurtinig gesorgt. Aber es sei ihm klar, dass es auch in Kurtinig bei den unter 60-Jährigen noch deutlich Luft nach oben gibt. <BR /><BR /><b>„Rigoroser durchgreifen“</b><BR /><BR />Aufholbedarf in den jüngeren Altersgruppen gibt's im ganzen Land. Selbst in den Gemeinden mit den besten Durchimpfungsraten bei den unter 60-Jährigen ist jeder Dritte noch nicht gegen Corona gepikst. Und das obwohl Experten seit Monaten vor Delta-Variante und steigenden Infektionen warnen. „Die Politik in Rom sollte rigoroser durchgreifen und einen radikalen Schritt setzen“, ist Gemeinden-Chef Andreas Schatzer überzeugt. <BR /><BR />Schatzer spricht sich klar für eine Zutrittsbeschränkung für bestimmte Bereiche nur mehr für vollständig Geimpfte aus. In Anbetracht der Tatsache, dass selbst durch die Pflicht zum Grünen Pass die Zahl der Corona-Impfungen im Land nicht wieder deutlich angestiegen ist, sei dies laut Schatzer wohl der einzige Weg, um Südtirols Zauderer doch noch zum Impfen zu bewegen. „Ich wäre klar dafür, dass man in bestimmte Bereiche, wie etwa in Gastlokale oder im Winter dann zu den Aufstiegsanlagen nur mehr mit einem gültigen Impfzertifikat Zutritt bekommt. In Österreich wird derzeit ja auch über die 1G-Regel diskutiert. Ich bin überzeugt, dass wir einen radikalen Schritte setzen müssen.“