Ob in Bozen nach dem 1. August zumindest Schweine, Schafe und Ziegen geschlachtet werden, ist offen. Nächste Woche wird die Führung neu ausgeschrieben.<BR /><BR />Seit 1. Juli werden am größten Schlachthof Südtirols keine Rinder mehr geschlachtet und das wird – obwohl sich jetzt alle sputen, längst fällige Anpassungen vorzunehmen – auch bis Oktober so bleiben. Dies bestätigt der Obmann des Kleintierzuchtverbandes, Lorenz Mair. <h3> „Jeder muss selbst schauen, wo er einen Platz findet“</h3>Die Antwort auf die Frage, wo lokales Fleisch bis Spätherbst gekeult wird, bleibt bei den Metzgern hängen. „Jeder muss selbst schauen, wo er einen Platz findet“, sagt Klaus Kofler, Obmann der Metzger im LVH. Metzger Hannes Mair aus Terlan hat gestern erstmals wieder Nachschub erhalten. Geschlachtet wurde in Brixen. „Der Betrieb ist überfordert. Wurden dort sonst zehn Rinder geschlachtet, so sind es jetzt 40 bis 50 bei gleichbleibendem Personal“, so Mair. <BR /><BR />Gut für das Tierwohl sei das nicht. Konnte man die Tiere in Bozen am Tag vor der Schlachtung unterbringen, wo sie in einem Stall mit Futter versorgt wurden, so stünden sie jetzt oft bis zum Nachmittag bei sommerlichen Temperaturen im Lkw. Brixen habe zudem kein Fahrzeug mit Gehänge, um das Fleisch zum Metzger zu transportieren. Bis 1. August läuft noch der Vertrag des Kleintierzüchterverbandes für Bozen. „Und die helfen netterweise in Brixen mit dem Transport aus.“ <BR /><BR />Was danach passiert, sei offen. Mair will zu einem Metzgerkollegen nach Moos in Passeier wechseln, der Schlachtungen vornimmt. Zweieinhalb Stunden sind Grauvieh und Simmentaler ab Hof in Toblach unterwegs, bis im hintersten Passeiertal ihr letztes Stündlein schlägt.<h3> Schlachtung in Trient: Qualitätszeichen für Südtiroler Fleisch futsch</h3>Metzger Kofler aus Unsere Liebe Frau im Walde nimmt den nahegelegenen Trentiner Schlachthof. Das Qualitätszeichen für Südtiroler Fleisch ist damit futsch, denn es setzt voraus, dass das Rind in Südtirol geboren, gemästet und geschlachtet wird. „Die Kunden verstehen das Problem und zeigen Verständnis.“ <BR /><BR />Sollte die Rinderlinie in Bozen ab August noch länger geschlossen bleiben, überlegt IDM, das Reglement für Qualitätsfleisch abzuändern. „Vorübergehend bekämen das Qualitätszeichen auch jene, die im Trentino schlachten“, sagt David Frank (Qualitätsprodukte IDM).<h3> Neuer Wettbewerb für Führung des Bozner Schlachthofs</h3>Nachdem die erste Ausschreibung leer ausging, startet nächste Woche laut Vizebürgermeister Stefan Konder der zweite Wettbewerb für die Führung des Bozner Schlachthofs. Wenn die zugesagten Anpassungsarbeiten vorgenommen und mit der Ausschreibung einige finanzielle Besserstellungen erfolgen, ist der Kleintierzüchterverband durchaus willens, die Führung weiter zu übernehmen. <BR /><BR />Dass damit zumindest die Schlachtung von Schweinen, Lämmern und Ziegen in Bozen weitergeht, ist aber nicht sicher. „Ich kann derzeit nichts Sicheres sagen. Glaubt man der Bozner Stadtpolitik, kann man weitermachen. Glaubt man den Beamten, ist eine komplette Abnahme der gesamten Anlage fällig und dann wird es schwierig“, so Lorenz Mair, Obmann des Kleintierzuchtverbandes.