Nachdem zuverlässige Mobilfunk- und Webverbindungen zu den Voraussetzungen gehören, um ländliche Gebiete lebens- und wettbewerbsfähig zu halten, finanziert die EU über ihr EFRE-Programm die Errichtung von Sendestationen. Die Rundfunkanstalt RAS hat dieses Programm nun genutzt, um gleich vier solcher Projekte voranzutreiben: im Jaufental, in Schlinig, in Pfunders sowie in den Skigebieten Klausberg und Speikboden im Ahrntal. Sie sollen eine Marktlücke schließen. „Für private Anbieter sind die Investitionskosten für die Erschließung dieser Gebiete im Verhältnis zum relativ kleinen Kundenstock zu hoch, sodass die Orte ohne öffentliche Hilfe unerschlossen blieben", so die beiden Landesräte Florian Mussner und Roberto Bizzo.Neu ist an allen vier Standorten auch der Umfang der bereitgestellten Einrichtungen. „Erstmals sind hier nicht nur gemeinsame Sendestandorte errichtet worden", erklären die Landesräte. Vielmehr seien auch alle notwendigen Sendegeräte angekauft, installiert und den privaten Anbietern zur Verfügung gestellt worden. „Es ist dann Aufgabe der Mobilfunkbetreiber, die Anlagen zu betreiben, zu warten und zu erneuern", so RAS-Präsident Rudi Gamper.Dienste laufen über GlasfaserleitungenGeorg Plattner, Direktor der RAS, wies auf die Nebeneffekte der vier Projekte hin. Im Jaufental etwa werde die RAS Glasfaserkabel von der Autobahnausfahrt Sterzing bis nach Gasteig ziehen. Die Leerrohre, die vom E-Werk verlegt worden seien, reichten bis zum Sendestandort der RAS. „So können künftig alle Dienste am Sendestandort über Glasfaserleitungen eingespeist werden, was den Mobilfunkbetreibern ermöglicht, noch schnellere Breitbanddienste anzubieten", so Plattner. Weitere ProjekteAuch werde die Verlegung von Glasfaserkabeln in Ahrntal, Ratschings und Mals voran-getrieben, in Luttach, St. Johann und Terenten würden die Leitungen aufgerüstet, sodass künftig ADSL-Verbindungen angeboten werden könnten. In Ratschings, Mals und Ahrntal würden derzeit die neuen Gebäude für die Glasfaser-Knotenpunkte geplant, von denen aus öffentliche Einrichtungen wie Rathaus, Vereinshäuser, Schulen und Zivilschutzzentren sowie alle Telekommunikationsanbieter, E-Werke und Fernheizwerke an das Glasfasernetz angeschlossen werden. In allen vier Gebieten werden zudem aktuelle Webcam-Bilder für alle Internetnutzer zur Verfügung gestellt.Darüber hinaus hat die RAS noch weitere Projekte auf dem Plan: Noch in diesem Jahr sollen die Sendestandorte Fennberg, Matsch (Gemeinde Mals) und Schwemmalm (Ulten) errichtet werden, weitere drei Projekte - Rabenstein (Gemeinde Moos i.P.), Campill (St. Martin in Thurn) sowie Schalders (Vahrn) - liegen dem EFRE-Lenkungsausschuss zur Begutachtung vor.