Zweigstellenleiterin Elisabeth Platter Amort will vorerst jedenfalls keinen Faschingsumzug mehr organisieren, wie sie betont: „Ich werde das Thema bei der nächsten Sitzung des Familienverbandes zur Sprache bringen. Aber derzeit bin ich abgeneigt, nochmals einen Umzug zu organisieren“, sagt Elisabeth Platter Amort. Die Verantwortung für ehrenamtliche Organisatoren dafür sei einfach zu groß. „Wir sind jedenfalls mit allen 4 Festwagen, die am Sonntag am Umzug beteiligt waren, versichert. Ich hab den Fall am Montag der Versicherung gemeldet“, sagt die Montaner Zweigstellenleiterin Elisabeth Platter Amort. <BR /><BR />„Ich hoffe, dass die Tradition der Faschingsumzüge in Montan trotz des Unfalls vom Sonntag weitergeführt wird“, sagt die Montaner Bürgermeisterin Monika Delvai Hilber. Sie verweist auf die Wichtigkeit des Ehrenamtes besonders in kleineren Gemeinden, wo viele Veranstaltungen ohne Ehrenamtliche gar nicht organisiert werden könnten: „Seit Jahren organisiert der Katholische Familienverband ein Faschingsfest, das bei Jung und Alt sehr beliebt ist. Eine Dorfgemeinschaft lebt vom Vereinswesen und von Veranstaltungen, und vor allem der Jugend muss man die Möglichkeit geben, sich zu entfalten, die Gemeinschaft zu erleben, dies schweißt zusammen. Wir hoffen, dass auch in Montan dies nach diesem tragischen Vorfall weiterhin möglich ist, dass sich die Ehrenamtlichen weiterhin engagieren, auch wenn die Verantwortung groß ist. Gemeinsam werden wir uns dieser Verantwortung stellen“, sagt Bürgermeisterin Monika Delvai Hilber.<BR /><BR />In Tramin stellt man sich am heutigen Faschingsdienstag mit dem Egetmann-Umzug wieder dieser Verantwortung: „Seit 1591 gibt es nachweislich in Tramin einen Egetmann-Umzug“, sagt der ehemalige Traminer Bürgermeister Werner Dissertori, „und dieser soll auch trotz neuer bürokratischer Auflagen weiterhin seine Einmaligkeit und Authentizität bewahren“.<h3> Spezieller Sicherheitsplan und strenge Auflagen</h3>Dabei werden für eine Großveranstaltung wie es der Traminer Egetmann-Umzug darstellt, wo heuer die Besucherzahl auf 10.000 begrenzt wurde, eine Reihe von Auflagen verlangt. In Tramin wurde zu diesem Zweck ein eigenes Sicherheitskomitee gebildet, dem unter anderem sämtliche Baulichtorganisationen angehören. <BR /><BR />„Seit 2009 haben wir auch einen speziellen Sicherheitsplan für den Egetmann-Umzug. 50 Feuerwehr-Einsatzkräfte, 3 Rettungswagen sowie ein Notarzt bilden den Kern der Einsatzkräfte vor Ort. Ein spezieller Hubschrauberlandeplatz steht zudem zur Verfügung“, sagt Günter Bologna, der Obmann des Egetmann-Vereins. Er verweist darauf, dass für die Veranstaltung eine spezielle Versicherung gegenüber Dritte abgeschlossen wurde. <BR /><BR />Auch in punkto Sicherheit der Umzugswagen gelten in Tramin aufgrund der Besuchermassen strenge Auflagen. „Ein eigener Statiker kontrolliert jeden Wagen“, sagt Obmann Bologna.<BR /><BR />„Jeder Wagen hat zudem einen eigenen Sicherheitssprecher“, sagt Tramins ehemaliger Bürgermeister Werner Dissertori: „Und trotzdem kann immer etwas passieren. Es ist für die Verantwortlichen immer eine Gratwanderung“, sagt Dissertori, der selbst als Akteur beim Egetmann-Umzug mitmachte.<BR /><BR />„Ich war immer froh, wenn der Egetmann-Umzug ohne Probleme und Unfälle vorüber war“, sagt Werner Dissertori, der als Bürgermeister und oberster Zivilschützer insgesamt 8 Umzüge mitorganisierte und für diese mitverantwortlich war. Er hofft, dass trotz strengerer Auflagen und im Hinblick auf den Unfall vom Sonntag in Montan die Tradition der Faschingsumzüge hierzulande weiterhin bestehen bleibt – so wie der heutige Egetmann-Umzug in Tramin, zu dem 10.000 Besucher erwartet werden.<BR />