Die Staatsanwaltschaft wirft dem Somalier Osman M. vier Morde, Entführung, Erpressungen und unzählige Vergewaltigungen von Frauen vor.„In 40 Jahren Karriere habe ich noch nie so einen Horror gesehen“, berichtete die prominente Mailänder Staatsanwältin Ilda Boccassini, die Berichte somalischer Flüchtlinge zu den Brutalitäten des Mannes gesammelt hat.Der 22-Jährige wurde von Dutzenden Migranten in Mailand erkannt, die gegen Oman M. vor Gericht aussagten. Über die Glaubwürdigkeit ihrer Berichte gebe es keine Zweifel, betonten die Staatsanwälte vor Gericht.Somalier betrieb Flüchtlingslager und folterte HilfesuchendeÜber ein Jahr lang soll der Somalier ein Flüchtlingslager in Bani Walid in Libyen betrieben haben, danach habe er an Bord eines Flüchtlingsbootes Sizilien erreicht. Nach einem Aufenthalt in Florenz sei er nach Mailand gelangt. Hier sei er von zwei jungen somalischen Frauen erkannt worden, die er in Libyen vergewaltigt hatte und die ihn anzeigten.Von jedem Migranten, der nach Europa reisen wollte, soll der Somalier 6.000 Euro kassiert haben. Die Migranten erzählten, sie seien im libyschen Lager unglaublichen Folterungen unterworfen worden, damit ihre Familien so rasch wie möglich für sie zahlten. Wer nicht zahlen konnte, wurde getötet.Sogar mit Elektroschocks soll Osman M. seine Opfer gefoltert haben. Die Opfer warteten bis zu einem Jahr in dem Flüchtlingslager auf die Überfahrt über das Mittelmeer Richtung Europa.apa