In der neuesten Ausgabe des auf spektakuläre Mordfälle spezialisierten italienischen Magazins „Giallo“, spricht der ehemalige Manager eines Hotels in Pfalzen (Name unserer Redaktion bekannt), in dem die Familie Poggi urlaubte und zwar an dem Tag, an dem die Tochter ermordet wurde. <BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1183593_image" /></div> <BR /><BR />Chiaras Eltern hatten stets betont, in diesen Tagen gemeinsam mit Sohn Marco und seinem Freund Alessandro Biasibetti in Pfalzen gewesen zu sein. Doch offenbar stimmt etwas nicht: Kein Ermittler hat den Hotelmanager jemals befragt - weder direkt nach dem Mord noch in allen folgenden Jahren.<BR /><BR />Jetzt berichtet der Hotelier dem Magazin, das Ehepaar Poggi habe zwar ein Doppelzimmer reserviert - doch Marco war nicht bei ihnen, auch die Familie Biasibetti sei nicht anwesend gewesen. Er sei sich absolut sicher, da er die Familie Poggi sehr gut gekannt habe und sie stets ein Dreibett-Zimmer bestellten, wenn sie mit Sohn Marco anreiste. An Chiaras Todestag erinnere er sich genau, die Eltern wurden telefonisch über die Tragödie informiert und mussten nach Garlasco zurückkehren. Von Biasibetti habe er nie gehört. <h3> Wo waren Marco und sein Freund Alessandro?</h3>Dies wirft neue Fragen auf: Wo waren Marco und sein Freund Alessandro Biasetti am 13. August? Warum haben sie stets ausgesagt, alle seien zusammen in Pfalzen gewesen? Warum hat die Polizei diese Angaben nicht sofort überprüft? Die Anwälte Gian Luigi Tizzoni und Francesco Compagna, die die Eltern und den Bruder von Chiara Poggi vertreten, äußerten sich empört: „Es gibt keine Grenzen für die Fantasie oder die Bereitschaft, falsche Enthüllungen über die Betroffenen zu verbreiten. Es ist bedauerlich, dass die Staatsanwaltschaft Pavia bislang nicht das Bedürfnis verspürt hat, einzugreifen - trotz der zahllosen Falschbehauptungen, die wir täglich lesen, initiiert von völlig skrupellosen Personen“. Die zahlreichen Presseberichte würden selbst die Familie der damals 26-jährigen Chiara Poggi nicht verschonen. <BR /><BR />Für den Fall Poggi wurde Chiaras damaliger Freund Alberto Stasi zwei Mal freigesprochen. Er wurde dann 2016 zu 16 Jahren Haft verurteilt.<BR /><BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1183602_image" /></div> <BR /><BR />Die Staatsanwaltschaft Pavia hat das Verfahren um den Fall Garlasco im März wieder aufgenommen: Andrea Sempio, ein Bekannter Marcos, Bruder der Toten, wird wegen Beteiligung am Mordfall untersucht. Die Aussage des Hoteliers schafft eine brisante Lücke im bisher als unstrittig geltenden Alibi von Marco Poggi. Angesichts der bevorstehenden Gutachterrunde am 4. Juli ist nun zu beobachten, ob diese Aussage auch juristisch Gewicht bekommt - oder als Erinnerungstrugschluss entlarvt wird.<BR /><BR /> <a href="https://www.stol.it/suche/Chiara%20Poggi" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">Hier finden Sie alles zu diesem noch ungelösten Mordfall.</a>